Libyen-Kämpfe: USA bringen ihre Truppen in Sicherheit

  07 April 2019    Gelesen: 596
Libyen-Kämpfe: USA bringen ihre Truppen in Sicherheit

Wegen der bewaffneten Gefechte in Libyen ziehen die USA ihre Soldaten aus dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland ab. Das Oberkommando der US-Streitkräfte für Afrika (Africom) begründet den Abzug mit Sicherheitsbedenken.

Das Kontingent der US-Streitkräfte, die das Africom unterstützen, sei als Reaktion auf die Verschlechterung der Sicherheitslage vorübergehend aus Libyen verlegt worden, teilte Africom auf Twitter mit.

„Wir werden die Situation vor Ort verfolgen und die Möglichkeit der Wiederherstellung der US-Militärpräsenz – je nach den Umständen – einschätzen“, hieß es.

„Die Sicherheitslage in Libyen wird immer komplizierter und unkalkulierbarer“, erläuterte seine Entscheidung der Oberbefehlshaber von Africom, Thomas D. Waldhauser.

Der Oberbefehlshaber der Libyschen Nationalarmee (LNA), Marschall Khalifa Haftar, hatte am Donnerstag seinen Streitkräften befohlen, die Offensive auf Tripolis zur „Befreiung von Terroristen“ zu starten. Wie eine Quelle RIA Novosti mitteilte, habe die Armee von Haftar einige Bezirke im Südwesten von Tripolis kampflos besetzt, darunter Jansur und Al-Swani sowie den internationalen Flughafen Tripolis. Darüber hinaus hatte der Bürgermeister der libyschen Stadt Garjan, die südlich der Hauptstadt Tripolis liegt, gegenüber RIA Novosti erklärt, dass die Stadt von den Kräften der LNA zudem ohne Zusammenstöße eingenommen worden sei.

Der Chef der Regierung der Nationalen Einheit in Tripolis, Fayiz as-Sarradsch, hatte seinerseits befohlen, im Notfall Gewalt anzuwenden – dies nach den Berichten, dass die LNA die Städte südlich und westlich von Tripolis unter ihre Kontrolle gebracht hätte.

Der offizielle Sprecher der LNA, Ahmed al-Mismari, teilte am Freitag mit, dass die Armee von Haftar die Offensive auf Tripolis gleichzeitig in mehreren Richtungen führe, allerdings hätten Haftars Truppen die Hauptstadt selbst noch nicht betreten.

In Libyen war es im Februar 2011 zu einem bewaffneten Aufstand gekommen, der mehrere Monate dauerte. Staatschef Muammar al-Gaddafi, der 42 Jahre lang geherrscht hatte, wurde von den Aufständischen gefasst und unter ungeklärten Umständen getötet. Die Nato, die von März bis Oktober Ziele in Libyen bombardierte, hatte den Rebellen beim Umsturz geholfen.

Seitdem steckt das nordafrikanische Land im Kriegschaos und wird von einer Doppelherrschaft geführt: Der Westen des Landes wird von der Regierung al-Sarradsch kontrolliert, im Osten hat das vom Volk gewählte Parlament das Sagen, das mit der Libyschen Nationalarmee kooperiert. Viele Gebiete stehen unter Kontrolle lokaler Milizen, die sich gegenseitig bekriegen.

sputniknews


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