Serbien fordert schnellstmögliche Abgrenzung zu Albanern im Kosovo

  08 April 2019    Gelesen: 961
Serbien fordert schnellstmögliche Abgrenzung zu Albanern im Kosovo

Aleksandar Vulin, Serbiens Verteidigungsminister, hat sich für eine möglichst schnelle Abgrenzung der von den Albanern besiedelten Gebiete im Kosovo ausgesprochen, da dies die Verteidigung der neu gezogenen Grenzen ermöglichen werde. Vulin äußerte sich zu dem Thema gegenüber der serbischen Zeitung „Vecernje Novosti“.

Die Notwendigkeit einer solchen Demarkation sei darauf zurückzuführen, dass sich die Grenzen des de facto bereits etablierten „Großalbaniens“ ausweiten würden, so Vulin. Ihm zufolge kann eine Verzögerung dazu führen, dass sich dessen aggressive Ambitionen bis auf Zentralserbien ausbreiten.

„ˏGroßalbanien' hat sich bereits etabliert. Die Frage ist nur, wie viele Teile anderer Staaten es erobern wird. Nach dem Nato-Beitritt Nordmazedoniens werden alle Albaner mit Ausnahme von zwei Gemeinden in Zentralserbien in einem vereinten Politik- und Sicherheitsraum im Rahmen der Nato leben. Und die Lebensprozesse aller Albaner werden von Tirana aus regiert“, sagte Vulin gegenüber dem Blatt.

Das Problem der Abgrenzung von Gebieten solle durch ein allgemeines Referendum gelöst werden, betonte der serbische Verteidigungsminister.

„Es besteht kein Zweifel daran, dass ein Verbrechen gegen unser Land und unsere Menschen begangen wurde, aber jetzt ist es notwendig, Mut und Stärke zu finden, um sich zu versammeln, zu vereinigen und zu versuchen, die serbische nationale Frage zu lösen“, sagte er weiter.

Laut Dževad Galijašević, einem angesehenen bosnischen Experten für Sicherheit und Terrorismus, sind die Kosovaren und damit auch der Westen kaum an Kompromissen interessiert.

„Ich fürchte, dass der Westen keine Verträge mehr anstrebt, sondern eine Kapitulation Serbiens. Und der Kosovo wird dort als fester Bestandteil von ˏGroßalbanien' betrachtet. Der Westen hat Angst vor einem starken Serbien und lässt für die Serben das nicht zu, was er den Albanern erlaubt. Nun kombiniert der Westen gewaltsam den ethnischen und politischen albanischen Faktor und bricht und zersplittert gleichzeitig den serbischen Lebensraum“, so Galijašević.

Dem berühmten serbischen Regisseur Emir Kusturica zufolge ist der Kosovo heute Teil einer neuen US-amerikanischen Strategie. „Wissen Sie, dass sich der größte US-Militärstützpunkt dort befindet?“, so Kusturica.

„In den letzten Jahren haben westliche Politiker nur versucht, die Serben auf verschiedene Weise zur Anerkennung des Diebstahls zu provozieren, das heißt, sie gehorsam zu machen wie alle anderen Satelliten Amerikas auch“, fügte der Regisseur hinzu.

Albaniens Ministerpräsident Edi Rama hatte laut Medienberichten zuletzt in seiner Ansprache an die Nation erklärt, dass die Beseitigung der Grenze zum Kosovo der Beginn der Umsetzung eines langfristigen Plans sei, wonach ähnliche Prozesse auch in den Beziehungen zu Mazedonien und Griechenland folgen würden. So habe der Politiker erneut offen die Schaffung „Großalbaniens“ angekündigt, wodurch die Stabilität auf dem Balkan untergraben werde.

sputniknews


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