Karfreitag ist – in Übereinstimmung mit den strengen gesetzlichen Regeln – ein „stiller Feiertag“. Daher gilt an diesem Tag auch ein Verbot von Unterhaltungsveranstaltungen. Und gerade das möchte der Verein „Religionsfrei im Revier“ ändern, denn die Initiatoren fühlen sich durch die verhängte Stille bevormundet.
Karfreitag-Disco als Provokation
Die Bochumer Verein zeigt bereits seit sechs Jahren den religionssatirischen Film „Das Leben des Brian“ – als Provokation. Der Film der britischen Komikergruppe Monty Python ist einer von einigen Hundert Filmen, die am Karfreitag in Deutschland verboten sind.
Da der Verein im vergangenen Jahr erstmals von der Bezirksregierung die Genehmigung bekommen hatte, den Film zu zeigen, hatte er darüber hinaus in diesem Jahr eine in der Tat verbotene Disco beantragt. Aber auch dafür erteilte die Bezirksregierung eine Ausnahmegenehmigung.
Verein ist gegen kirchliche Bevormundung
Der Initiator des Vereins Martin Budich hatte eigentlich auf ein Verbot gehofft. Er beabsichtigte, dann rechtlich gegen die verordnete Stille am Karfreitag vorzugehen.
„Unser eigentliches Ziel war es, das Feiertagsgesetz NRW vor das Bundesverfassungsgericht zu bringen, weil es im 21. Jahrhundert nicht sein kann, dass man die Bevölkerung kirchlich bevormundet“, so Budich.
Doch die Religionskritiker bewerten die Ausnahmeregelung der Bezirksregierung als Erfolg. Wie ein Sprecher des Vereins betonte, bleibe ihr Ziel für die Zukunft, dass das oberste Gericht dieses Gesetz als verfassungswidrig einstufe. Für die nächsten Jahre planen sie — mit Rücksicht auf den erzielten Erfolg — die Veranstaltung in andere Regierungsbezirke zu verlegen.
sputniknews
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