Assanges Heimatland verweigert ihm „Sonderbehandlung“

  12 April 2019    Gelesen: 572
Assanges Heimatland verweigert ihm „Sonderbehandlung“

Der australische Premierminister Scott Morrison hat eine Sonderbehandlung für den in London festgenommenen australischen Staatsbürger und Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks Julian Assange ausgeschlossen, berichten australische Medien am Freitag.

Morrison kommentierte Assanges Festnahme durch britische Polizisten auf Beschluss eines Londoner Gerichts, nachdem Ecuador das diplomatische Asyl des Whistleblowers beendet hatte.

„Er wird keine Sonderbehandlung seitens Australiens erhalten, ihm wird die übliche konsularische Unterstützung gewährt, die jeder andere Australier bekommen würde“, zitiert die Zeitung „Sydney Morning Herald“ den Premierminister.

Er werde sich mit Herausforderungen auseinandersetzen müssen, die ihm das dortige Justizsystem stellen werde.

Julian Assange (47) ist Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, auf der seit 2007 Dokumente anonym veröffentlicht werden, die oft, aber nicht nur, das Vorgehen der USA in internationalen Konflikten offenlegen. Wikileaks veröffentlichte beispielsweise vor der US-Präsidentschaftswahl rund 20.000 interne E-Mails aus dem Wahlkampfteam der Kandidatin und früheren Außenministerin Hillary Clinton, die als ausschlaggebend für den Sieg von Donald Trump bei den Wahlen gelten.

Dem Whistleblower droht nun die Auslieferung in die USA. Die US-Justiz hat dem Wikileaks-Gründer außerdem Verschwörung mit der Whistleblowerin Chelsea Manningvorgeworfen. Eine Anklage in Schweden gegen Assange wurde dagegen 2017 fallen gelassen.

Der Aktivist hatte seit 2012 — also insgesamt fast sieben Jahre — im politischen Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London gelebt. 2018 hatte der gebürtige Australier die Staatsbürgerschaft Ecuadors erhalten.

Ecuador hatte das diplomatische Asyl Assanges beendet, weil Assange internationale Konventionen verletzt haben soll. Auf die Festnahme des Wikileaks-Gründers wurde weltweit reagiert, oft mit Kritik und Empörung.

sputniknews


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