Das haben Forscher bei Analysen in den französischen Pyrenäen nachgewiesen. Im Schnitt hätten sich dort 365 Mikropartikel pro Quadratmeter täglich abgelagert, berichten sie im Fachmagazin „Nature Geoscience“. Bisher sei angenommen worden, dass Mikroplastik weit entfernte Regionen vor allem über Flüsse erreicht, die die Partikel ins Meer tragen. Ihre Analyse zeige nun, dass auch die Atmosphäre ein wichtiger Weg beim Transport in unberührte, abgelegene Regionen sein könnte, schreiben die Forscher.
Die Wissenschaftler um Steve und Deonie Allen vom Forschungsinstitut Ecolab in Castanet-Tolosan hatten 2017/18 über fünf Wintermonate hinweg ein spärlich besiedeltes Gebiet in den Pyrenäen untersucht. Die Gegend liegt weit entfernt von Großstädten, Industriezentren und großen Landwirtschaftsflächen. Wie viel Mikroplastik abgelagert wird, hängt demnach nicht zuletzt von Wetterphänomenen wie Regen, Schnee und starkem Wind ab. Aus Modellrechnungen schlossen die Forscher, dass die Partikel von bis zu 95 Kilometer entfernten Quellen stammten. In diesem Bereich lägen kleinere Städte mit weniger als 25.000 Einwohnern, aber keine Großstädte wie Toulouse oder Saragossa.
Als Mikroplastik werden Kunststoffteilchen bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Dazu zählen etwa Reibekörper in Kosmetik und beim Waschen freigesetzte synthetische Fasern sowie der Abrieb von Autoreifen.
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