„In der Nacht auf Mittwoch hat die libysche Armee bei Militäroperationen keine Schwerwaffen eingesetzt“, sagte der Sprecher des LNA-Kommandos, Khalifa al-Obeidi, gegenüber Sputnik.
Zugleich warf er den in Tripolis agierenden Gruppierungen vor, Wohnviertel absichtlich mit Mehrfachraketenwerfern des Typs „Grad“ mit dem Ziel unter Beschuss zu nehmen, um die Libysche Nationalarmee von Marschall Khalifa Haftar dafür verantwortlich zu machen.
Zuvor hatte die libysche Zeitung „The Libya Observer“ unter Verweis auf eine gut unterrichtete Quelle mitgeteilt, dass in der Nacht auf Mittwoch mehrere Raketen auf Tripolis abgefeuert worden seien. Dabei wurden laut dem Blatt vier Zivilisten getötet, weitere 23 verletzt. Nach Angaben des Blates soll die Haftar-Armee für den Angriff verantwortlich sein.
Khalifa Haftar ist Kommandeur der Libyschen Nationalarmee (LNA), die den Osten des Landes kontrolliert. Am 4. April hatte er eine Offensive auf die Hauptstadt Tripolis zur „Befreiung von Terroristen“ gestartet. In den Tagen darauf konnten seine Truppen nach eigenen Angaben mehrere Vororte und den Flughafen besetzen.
Die international anerkannte Regierung in Tripolis begann eine Gegenoffensive gegen die LNA. Bei den Kämpfen, bei denen auch Bomber zum Einsatz kommen, gibt es lokalen Quellen zufolge bereits Dutzende Tote.
Seit dem mit westlicher Hilfe erreichten Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 steckt Libyen im Kriegschaos. Im Land gibt es de facto eine Doppelherrschaft: Der Westen des Landes wird von der Regierung al-Sarradsch kontrolliert, im Osten hat das vom Volk gewählte Parlament das Sagen, das mit der Libyschen Nationalarmee kooperiert. Viele Gebiete stehen unter Kontrolle lokaler Milizen, die sich gegenseitig bekriegen.
sputniknews
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