„Die Türkei ist ein vollberechtigtes Nato-Mitglied und ist stimmberechtigt beim Treffen jeglicher Allianzentscheidungen“, sagte er.
Es sei inakzeptabel, dass man die Frage des Ausschlusses der Türkei aus der Nato im Kontext des S-400-Erwerbs bespreche. Ferner sagte er: „Die Beziehungen zu Russland sind für die Türkei keine Alternative zu einem Dialog mit den USA und der EU, wie auch die Beziehungen zum Westen keine Alternative zu Verbindungen zu Russland sind.“ Er verwies darauf, dass man Argumente anführe, wonach die Stationierung der S-400-Systeme durch die Türkei zur Bedrohung für den F-35-Vertrag werde.
„Darum hat Ankara vorgeschlagen, einen technischen Ausschuss unter der Nato-Ägide zu schaffen. Die Türkei erwartet von den USA eine Antwort auf diesen Vorschlag“, erläuterte der Pressesprecher.
Laut seinen Worten zeichnet sich nun eine schwere Periode in den Beziehungen zwischen Ankara und Washington ab. Es gehe dabei nicht nur um das S-400-Abkommen und die Lieferung der F-35-Maschinen. „Die Hauptprobleme im Dialog zwischen den beiden Ländern sind mit Washingtons Unterstützung der Terroristen von YPG/PKK und der Verzögerung der Auslieferung von (Fethullah) Gülen an die Türkei verbunden.“
Zuvor hatte US-Außenminister Mike Pompeo bei Anhörungen zum Haushalt für 2020 vor dem Senate Committee on Appropriations erklärt, dass die Türkei ihr Recht auf eine Teilnahme am Programm der Entwicklung und des Kaufs der F-35-Flugzeuge verliere, falls sie russische Raketenkomplexe vom Typ S-400 stationieren sollte.
Eine Gruppe von US-Senatoren hatte zuvor einen Gesetzentwurf vorgelegt, der den USA die Lieferung von Kampfflugzeugen vom Typ F-35 an die Türkei untersagen soll, bis Ankara auf den Kauf von russischen S-400-Luftabwehrsystemen verzichtet habe.
Früher hatte US-Vizepräsident Mike Pence auf der Konferenz anlässlich eines Treffens der Außenminister der Nato-Mitgliedstaaten in Washington erklärt, dass der Kauf der russischen Raketenabwehrsysteme des Typs S-400 durch die Türkei die Vereinigten Staaten ernsthaft beunruhige und die Einheit der Nato bedrohe.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte seinerseits, dass niemand von der Türkei verlangen könne, auf den Erwerb von russischen S-400-Raketenabwehrsystemen zu verzichten, da dieser ihm zufolge ein Hoheitsrecht des Landes sei.
sputniknews
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