Welche Bahncard passt zu mir?

  18 April 2019    Gelesen: 820
Welche Bahncard passt zu mir?

Welche Bahncard sich lohnt, ist von mehr Kriterien abhängig als nur von der Häufigkeit der Fahrten. Ein Überblick über die Angebote - und für welche Fahrgewohnheiten sie sich rechnen.

Bahnfahren ist kein billiges Vergnügen: Wer von Hamburg nach München fährt, gibt für eine Hin- und Rückfahrkarte zum normalen Preis mehr als 300 Euro aus. Da liegt es nahe, sich über Sparmöglichkeiten zu informieren - und eine davon sind die Bahncard-Angebote der Deutschen Bahn. Ganz ohne Rabattkarte ist das Bahnfahren auch mit Sparpreisen günstiger, doch die gelten nur für bestimmte Züge und sind oft schon ausgebucht.

Welche Bahncard sich für wen lohnt, ist nicht sofort ersichtlich. Dies ist nicht nur davon abhängig, wie oft die Bahn genutzt wird. Fahrt- und Buchungszeitpunkt, Regelmäßigkeit der Fahrten und die zu fahrenden Strecken spielen auch eine Rolle. Hier ist eine Übersicht über die wichtigsten Fragen und Kriterien:

Hat ein Kunde der Deutschen Bahn eine Bahncard 25, gehen vom Ticketpreis 25 Prozent ab - unabhängig davon, ob man zum Sparpreis oder den zum Flexpreis genannten Normalpreis kauft. Sie kostet für die zweite Klasse 62 Euro, für die erste Klasse 125 Euro für ein Jahr. Bei einer Bahncard 50 für 255 Euro in der zweiten Klasse und 515 Euro in der ersten Klasse, spart der Kunde 50 Prozent auf den Flexpreis. Bei beiden Karten gibt es Ermäßigungen für Senioren und schwerbehinderte Menschen.

Die Bahncard 100 ist keine klassische Rabattkarte, sondern ermöglicht zum Pauschalpreis Reisen in Deutschland ohne Fahrkartenkauf. Sie lohnt sich vor allem für Langstreckenpendler, da sie unbegrenzt und sehr flexibel Züge der Deutschen Bahn nutzen können. Nahverkehrsmittel der Bahn und vieler Verkehrsverbände sind im Preis ebenfalls inbegriffen. Die Bahncard 100 kostet für die zweite Klasse 4395 Euro, für die erste Klasse 7435 Euro für ein Jahr. Bei monatlicher Ratenzahlung ist sie etwas teurer.

Eine Bahncard 50 ist nicht in jedem Fall die ideale Rabattkarte für Vielfahrer, für die eine Bahncard 100 nicht in Frage kommt. Denn sie hat eine Besonderheit: So gilt der Rabatt von 50 Prozent ausschließlich auf den Flexpreis. Ergattert der Kunde mit einer Bahncard 50 ein Ticket zum Sparpreis oder Super Sparpreis, so erhält er mit dieser Bahncard trotzdem nur 25 Prozent Ermäßigung - so wie mit der Bahncard 25.

Die Bahncard 25 lohnt sich daher für diejenigen, die langfristig planen und Wochen im Voraus buchen und öfter auf einen Sparpreis zurückgreifen können. Vielfahrer, die sich erst kurzfristig festlegen können und Wert darauf legen, keine Zugbindung wie bei den Sparpreisen zu haben, sollten sich eher für die Bahncard 50 entscheiden.

Kostet eine Fahrt mit dem Intercity auf der Strecke Hamburg - Köln den regulären Flexpreis, lohnt sich der Kauf einer Bahncard 25 schon bei der zweiten Hin- und Rückfahrt, der einer Bahncard 50 ab der dritten.

Bei ausschließlich zum Sparpreis gekauften Tickets, lohnt sich die 25-Prozent-Rabattkarte erst ab der siebten Fahrt. Denn obwohl grundsätzlich gespart wird, fallen die 25 Prozent Ermäßigung auf den Sparpreis nicht besonders ins Gewicht. Da es mit der Bahncard 50 ebenfalls nur 25 Prozent Rabatt auf Sparangebote gibt, sparen diese Kunden mit ausschließlich Sparpreistickets erst ab der 27. Fahrt, mit einem Ticket zum Super Sparpreis sogar erst ab der 34. Fahrt. (An einzelnen Reisetagen kann der reguläre Flexpreis von 93 Euro für eine Fahrt auf dieser Strecke abweichen.)

spiegel


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