Maas und Jolie werben für UN-Resolution

  23 April 2019    Gelesen: 679
Maas und Jolie werben für UN-Resolution

Ein Thema liegt Bundesaußenminister Maas bei Deutschlands aktuellem Vorsitz im UN-Sicherheitsrat besonders am Herzen: Der Kampf gegen sexuelle Gewalt in Krisengebieten. In einem Aufsehen erregenden Schritt holt er sich dafür nun prominente Unterstützung ins Boot.

Mit ungewöhnlichen Mitteln wirbt Bundesaußenminister Heiko Maas für eine von Deutschland vorgeschlagene UN-Resolution zum Kampf gegen sexuelle Gewalt in Krisengebieten. Gemeinsam mit US-Schauspielerin Angelina Jolie verfasste er einen Gastbeitrag für die "Washington Post". Darin plädieren sie für eine bessere Verfolgung entsprechender Verbrechen sowie Unterstützung von Opfern.

Zudem schildern beide erschreckende Beispiele für Schicksale von Frauen in Krisenländern. Der kongolesische Arzt und Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege habe in seiner Klinik im Kongo etwa drei Generationen vergewaltigter Frauen behandelt: Mutter, Tochter und Enkel im Kleinkindalter.

"Vergewaltigung und andere Formen sexueller Gewalt werden als Kriegs- und Terrortaktik weltweit genutzt", heißt es in dem Beitrag. Viel zu oft kämen Täter ungestraft davon. "Diese Straffreiheit hat verheerende Konsequenzen", schreiben Maas und Jolie. "Wir haben beide Überlebende in Ländern wie Irak, Bosnien und Sierra Leone getroffen, die uns eindringlich gebeten haben, den Mangel an strafrechtlicher Verfolgung zu beseitigen, der dazu führt, dass sexuelle Gewalt weiter bestehen kann."

Deutschland plant Resolution

So plädieren Maas und Jolie für drei Schritte, um sexueller Gewalt in Krisengebieten zu begegnen. Zunächst müsse eine Verbesserung der Ermittlungsmöglichkeiten für diese Straftaten erreicht werden, schreiben sie. Um Täter zur Verantwortung zu ziehen, wollen sie Mechanismen zur Beweisfindung stärken. Ein entscheidender Schritt sei es zudem, eine konsequente Strafverfolgung herzustellen, betonen Maas und Jolie. Zu häufig verletzten Konfliktparteien UN-Resolutionen und internationale Verpflichtungen, ohne Konsequenzen zu spüren. Schließlich soll die Unterstützung von Opfern stärker in den Fokus rücken, indem diese vollen Zugang zu Justiz sowie finanzieller und emotionaler Unterstützung erhalten. Das schließe auch Männer ein, die Opfer sexueller Gewalt geworden seien sowie Kinder von Vergewaltigungsopfern.

Deutschland will seinen gegenwärtigen Vorsitz im UN-Sicherheitsrat nutzen, um eine entsprechende Resolution zu verabschieden. Darin sollen unter anderem auch Konsequenzen für diejenigen enthalten sein, die sexuelle Gewalt gegen Frauen gutheißen oder fördern.

Angelina Jolie kämpft seit Jahren gegen sexuelle Gewalt in Krisengebieten und arbeitete dazu auch mit dem früheren britischen Außenminister William Hague zusammen. Für die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR ist sie seit vielen Jahren tätig und wurde 2012 zur Sonderbotschafterin ernannt.

Quelle: n-tv.de, lou/dpa


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