Viele italienische Banken haben problematische Darlehen in ihren Portfolios. Die Summe dieser faulen Kredite beläuft sich derzeit auf etwa 200 Milliarden Euro. Sie war während der Rezession der vergangenen drei Jahre entstanden. Zudem haben viele Banken derzeit Probleme, Geld am Anleihemarkt aufzunehmen, weil es in jüngster Vergangenheit in Portugal und auch in Italien zu rechtlich fragwürdigen Vorgehensweisen bei der Beteiligung von Anlegern und Gläubigern bei Insolvenzen (Bail-in-Prinzip) gekommen war. Italiens bisherige Pläne für eine Bad Bank waren bei der EU-Kommission auf Ablehnung gestoßen, weil sie als unzulässige Staatshilfen gewertet wurden. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte nun, es gebe „sehr konstruktive“ Gespräche mit der Regierung in Rom.
Die Überprüfung fauler Kredite der drittgrößten Bank Italiens, Monte dei Paschi di Siena, sowie fünf weiterer Banken durch die Europäische Zentralbank setzt die Aktien der Geldhäuser seit Tagen unter Druck. Vor allem beim toskanischen Traditionshaus, dessen Marktwert sich seit Jahresbeginn halbiert hat, verschärfte sich die Lage am Mittwoch erneut: Nach einem Kurssturz von mehr als 18 Prozent auf nur noch gut 50 Cent je Aktie wurden die Titel vom Handel ausgesetzt. Bankchef Fabrizio Viola mühte sich um Schadensbegrenzung: Die Kursbewegungen spiegelten nicht den Zustand des Hauses wider, sagte er.
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