Jesidinnen sollen leichter zurückkehren können

  26 April 2019    Gelesen: 395
Jesidinnen sollen leichter zurückkehren können

Vom IS verschleppte jesidische Frauen und ihre in Gefangenschaft geborenen Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, in ihre Heimat Irak zurückzukehren.

Das hat der Hohe Jesidische Geistliche Rat entschieden (Audio-Link). Alle Jesidinnen, die traumatisiert und gegen ihren Willen zu Handlungen gezwungen worden seien, würden von ihren Gemeinschaften wieder aufgenommen. 

Von dieser Regelung könnten viele Frauen in Baden-Württemberg profitieren. Das Bundesland hat seit 2015 rund 1.000 jesidische Frauen und ihre Kinder aufgenommen, die sich einst in Gefangenschaft der IS-Terrormiliz befunden haben. Die Dschihadisten hatten im August 2014 im Nordirak mehr als 10.000 Jesiden eingekesselt. Tausende Männer wurden getötet, tausende Frauen und Kinder der religiösen Minderheit wurden gefangen genommen und versklavt. Schätzungen zufolge wurden rund 200 Kinder in Gefangenschaft geboren. 

Eine Rückkehr vor allem der Frauen war bisher schwierig, weil Ehe und Geburt außerhalb der jesidischen Religionsgemeinschaft nicht akzeptiert sind. Der Vorsitzende der internationalen jesidischen Organisation Jazda, Ismael, wies darauf hin, dass es Jahre dauern könne, bis sie in ihren Gemeinschaften im Irak wieder integriert seien.

 

Deutschlandfunk


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