Ungleichheit in Deutschland hat sich verfestigt

  30 April 2019    Gelesen: 581
Ungleichheit in Deutschland hat sich verfestigt

Die Ungleichheit in Deutschland hat sich laut einer Studie im Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung in den vergangenen Jahren verfestigt.

Während es einzelnen Städten und Kreisen sehr gut gehe, drohten andere Regionen langfristig abgehängt zu werden. Diese strukturschwachen Gebiete liegen den Angaben zufolge vor allem im Osten Deutschlands, im Ruhrgebiet und im Saarland. Die mehr als 13 Millionen Menschen dort könnten das Vertrauen in Politik und Demokratie verlieren, warnt die Friedrich-Ebert-Stiftung.

In der Studie wird insbesondere bemängelt, dass sich die Ungleichheit trotz guter wirtschaftlicher Entwicklung verfestigt habe. Steigende Beschäftigungszahlen hätten nicht dazu geführt, den „Wohlstandsgraben“ zu ebnen. Er entzweie auch wirtschaftlich erfolgreiche Städte, in denen Mieten und Lebenshaltungskosten stiegen. Dort drohten Menschen mit mittlerem Einkommen, Familien mit Kindern sowie Seniorinnen und Senioren in die Armut abzurutschen.

Das Forschungsteam vom ILS-Dortmund empfiehlt deshalb, für finanzschwache Städte und Gemeinden einen Entschuldungsfonds einzurichten. Nur so könne es gelingen, schwache Kommunen aus dem „Teufelskreis von Verschuldung, Abwanderung und wirtschaftlicher Schrumpfung“ herauszulösen.

Für den Bericht wurde das Zusammenwirken von 20 Merkmalen wie Beschäftigungsquote, Armutsrate, Mieten und kommunale Verschuldung ausgewertet. Untersucht wurden alle 401 kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland.

 

Deutschlandfunk


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