DGB-Chef Hoffmann hat gleichwertige Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland angemahnt. Viele Menschen hätten den Eindruck, die deutsche Einheit sei auch nach 30 Jahren noch nicht vollendet. Ostdeutsche Arbeitnehmer müssten bei gleicher Leistung immer noch länger schuften. Hoffmann rief zur Teilnahme an der Europa-Wahl am 26. Mai auf. Nötig sei ein starkes, solidarisches Europa. Dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ sagte Hoffmann im Vorfeld, Europa müsse sozialer werden. Auch der soziale Frieden sei außerordentlich wichtig. Man stecke in einem tiefgreifenden Strukturwandel, der die Menschen verunsichere. Hoffmann sieht in dieser Entwicklung den Nährboden für Nationalismus und Populismus, denen man begegnen müsse.
In Berlin und Hamburg riefen linksradikale Gruppen für heute zu sogenannten „Revolutionären 1. Mai-Demos“ auf. Allein in Berlin werden rund 5.500 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz sein, um gewaltsame Auseinandersetzungen zu vermeiden. In mehreren Städten sind Demonstrationen rechtsextremer Parteien geplant, darunter in Dresden und Duisburg.
Demonstrationen mit langer Tradition
Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsverbünde mobilisieren ihre Anhänger für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne inzwischen in jahzehntelanger Tradition. Der „Tag der Arbeit“ wird seit fast 130 Jahren begangen. In Deutschland gab es am 1. Mai 1890 erstmals Massendemonstrationen.
In Griechenland kam der öffentliche Verkehr wegen Streiks bei Fähren und U-Bahnen zum Erliegen. Krawalle werden in Paris befürchtet, wo an der zentralen Gewerkschaftsdemonstration auch viele Anhänger der regierungskritischen Gelbwesten-Bewegung teilnehmen wollten.
Auch in anderen Teilen der Welt Kundgebungen
In Ostasien haben ebenfalls tausende Gewerkschaftsanhänger den Tag der Arbeit begangen. Bei Demonstrationen verlangten sie am Mittwoch
bessere Arbeitsbedingungen und stärkere Arbeitnehmerrechte. Maikundgebungen gab es auch auf den Philippinen, in Malaysia, Kambodscha, Myanmar und anderen Staaten. Die Veranstaltungen in Sri Lanka wurden nach den Terroranschlägen vom Ostersonntag abgesagt.
In Südkorea rief der Dachverband der Gewerkschaften rief in einer gemeinsamen Erklärung mit der nordkoreanischen Arbeiterorganisation dazu auf, die Verpflichtungen zu erfüllen, die beim Gipfeltreffen beider Staaten beschlossen worden waren. Viele der vereinbarten Pläne liegen auf Eis, weil es bei den Atomverhandlungen zwischen Nordkorea und den USA nicht vorangeht.
Deutschlandfunk
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