Die Konfliktparteien „treiben ihre Anstrengungen zur Umsetzung bestehender Vereinbarungen voran“, wie das Bundespresseamt mitteilte. Außerdem wollen die beiden Seiten unter Vermittlung der Europäischen Union einen „konstruktiven Dialog“ aufnehmen, um eine Lösung zu erzielen.
Zuvor hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron den Konfliktparteien zu verstehen gegeben, dass die Normalisierung der Beziehungen von zentraler Bedeutung für den Weg Serbiens und Kosovos nach Europa wäre. Als Musterbeispiel für erfolgreiche Konfliktlösung führte Merkel den jüngsten Fortschritt im Namensstreit zwischen Griechenland und Nordmazedonien an.
Ob die aktuelle Bereitschaft für einen Dialog tatsächlich zu einem Durchbruch führen wird, steht in Frage, denn Serbien und Kosovo äußerten bereits mehrmals ähnliche Absichtserklärungen, die bislang jedoch in neuem Streit endeten.
So hat Kosovo im November 100-prozentige Zusatzzölle gegen die Einfuhr serbischer Waren verhängt. Als Grund nannte Pristina Belgrads angebliche „Aggression“. Kurz davor war die Aufnahme des Kosovo in die internationale Polizeiorganisation Interpol gescheitert und Pristina machte Belgrad dafür verantwortlich. Außerdem war die Führung in Pristina wegen der fehlenden Liberalisierung der Visumspolitik der EU gegenüber der Provinz verärgert.
Der jüngste Vorschlag für einen Gebietsaustausch mündete in einem weiteren Skandal,der die bilateralen Beziehungen noch weiter eskalieren ließ.
Am 17. Februar 2008 hatten die albanischen Behörden des Kosovo einseitig die Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Die selbsterklärte Republik Kosovo wird von Serbien, Russland, China, Spanien, Israel, dem Iran und einer Reihe anderer Staaten nicht anerkannt.
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