Das Endspiel von Caracas ist schon oft heraufbeschworen worden. Nun steht das Land mit den größten Ölreserven der Welt, das so tief abgestürzt ist, tatsächlich vor einer Entscheidung über eine Fortsetzung und Verschärfung der Herrschaft der Sozialisten, einen langen, blutigen Konflikt oder einen Machtwechsel, unterstützt von den USA, gegen den Willen Russlands, Chinas und Kubas. Es ist also längst nicht mehr nur ein interner Konflikt im fernen Südamerika.
Das Finale beginnt mit einem Schachzug, der überraschend ist. Was die Wende werden soll, fängt im Morgengrauen mit einem Tweet an. Um 05.46 Uhr Ortszeit meldet sich Leopoldo López (48) zu Wort, der unter Hausarrest stehende Chef der führenden Oppositionspartei Voluntad Popular. Der erste Tweet seit September 2017. „Venezuela, wir werden es schaffen, Stärke und Glauben!“ Und er teilt mit: "Militärs haben mich auf Anweisung von Präsident Juan Guaidó befreit“. Er postet ein Video seines „Schülers“ und Parteifreundes Juan Guaidó (35). Der selbst ernannte Übergangspräsident grüßt sein zerrissenes Land: „Muy buenas dias, Venezuela“.
tagesspiegel
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