Westen setzt Serbien wegen Beziehungen zu Russland unter Druck – Außenminister

  13 Mai 2019    Gelesen: 883
  Westen setzt Serbien wegen Beziehungen zu Russland unter Druck – Außenminister

Der Westen übt aufgrund der Entwicklung der Beziehungen zu Russland und zu anderen Ländern ständig Druck auf Belgrad aus, woran sich Serbien allerdings bereits gewöhnt hat. Dies verlautbarte der Außenminister des Landes Ivica Dacic in einem Interview mit RT.

Dacic bezeichnete Serbien als „widerstandsfähig gegen den Druck“, da der Westen gegen jeden beliebigen Schritt Belgrads Einwände haben könne.

„Führen wir ein visafreies Regime mit China ein, protestiert der Westen. Führen wir es mit Indien und Indonesien ein – protestiert der Westen. Mit Russland – wieder protestiert der Westen. Wir unterzeichnen ein Freihandelsabkommen mit der Eurasischen Wirtschaftsunion, und ebenfalls ist er unzufrieden“, beklagte sich Dacic in einem am Sonntag veröffentlichten Interview.  

Bei diesen Themen sei der Westen aber nur mit Serbien unzufrieden – „wenn Kroatien, Ungarn, Deutschland mit China befreundet sind, hat der Westen keine Einwände“, räumte der Außenamtschef ein.

Dacic verwies zudem auf die Doppelmoral der westlichen Länder bei ihrem Benehmen gegenüber Serbien.

„Deutschland und nordeuropäische Länder dürfen das Gas verwenden, das durch Nord Stream 2 fließt, aber die Serben sollen kein russisches Gas kaufen, weil es sie negativ beeinflusst!  Das heißt, die Deutschen und die anderen beeinflusst es nicht. Doppelmoral. Aber damit müssen wir ständig rechnen“, erläuterte er.

Dacic sagte auch, dass Serbien bereits mit der Verlegung von 400 Kilometern der türkischen Stromgasleitung begonnen habe. Laut dem Minister ist die russische Erdgasleitung die Hauptursache für den politischen Druck auf Belgrad, aber „niemand anders bietet Serbien Erdgas an“.

Turkish Stream ist das Projekt einer Export-Gaspipeline. Sie verläuft von Russland durch das Schwarze Meer in die Türkei und weiter bis zur Grenze der Türkei zu den Nachbarländern. Der erste Strang der Gaspipeline ist für den türkischen Markt bestimmt und der zweite für die Gasversorgung der Länder Süd- und Südost-Europas. Die Kapazität jedes Strangs beläuft sich auf 15,75 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr.

sputniknews


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