Im Mai hat die chinesische Währung 2,4 Prozent an Wert verloren und wird so billig wie seit Dezember 2018 nicht mehr gehandelt. Am heutigen Mittwoch ist der Yuan wieder im Abwärtstrend. Experten glauben, dass Peking eher kaum eine unkontrollierte Abwertung zulassen wird, weil dies einen Kapitalabfluss aus dem Land provozieren würde, was eine noch schlimmere Abwertung zur Folge haben würde.
„Die Idee, dass China seine US-Staatsanleihen im Wert von 1,1 Billionen Dollar als Antwort auf die amerikanische Zollerhörung abstoßen wird, wird oft als unwahrscheinlich betrachtet. Sie gilt als Mittel im Notfall, welches der chinesischen Wirtschaft mehr Schaden als der US-amerikanischen zufügen würde“, zitiert Bloomberg einen Branchenkenner, Brad Gipson.
„Der Verkauf von Staatsanleihen in China ist ein Risiko, das jedoch weniger mit Vergeltungsmaßnahmen als vielmehr mit der Verwaltung ihrer Währung zu tun hat“, zitiert das Magazin Gene Tannuzzo von Columbia Threadneedle Investments.
Anlass für die Spekulationen über einen möglichen Ausverkauf von US-Staatsanleihen durch China hat ein Tweet eines chinesischen Journalisten gegeben. Demnach ziehen chinesische Wirtschaftler diesen Schritt angeblich in Erwägung, nachdem die Handelsverhandlungen zwischen Washington und Peking ohne jeglichen Kompromiss geendet haben.
China ist der größte ausländische Gläubiger der USA. Zuvor hat Peking bereits zum Abstoß von US-Staatsanleihen als Mittel zur Unterstützung der eigenen Währung gegriffen. So war es 2016 der Fall, als der Yuan wegen des Kapitalabflusses knapp sieben Prozent an Wert verlor. Damals hat Peking 15 Prozent seines Bestandes an US-Staatsanleihen im Gesamtwert von 188 Milliarden US-Dollar abgestoßen.
sputniknews
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