Abschluss von Bauarbeiten: Nord Stream 2 AG schließt Terminverlegung nicht aus – wieso?

  17 Mai 2019    Gelesen: 388
  Abschluss von Bauarbeiten: Nord Stream 2 AG schließt Terminverlegung nicht aus – wieso?

Die Bauarbeiten von Nord Stream 2 können später als erwartet abgeschlossen werden, geht es aus einem Beitrag des Betreibers hervor. Ursprünglich plante die Nord Stream 2 AG, den Bau zweier Pipelinestränge Ende 2019 fertigzustellen.

Die Fristen für den Abschluss der Bauarbeiten können demnach geändert werden, falls Dänemark den Routenwechsel fordern wird. In diesem Fall wird der Bau von Nord Stream 2 in der zweiten Hälfte 2020 abgeschlossen, heißt es im Bericht der Nord Stream 2 AG zu dem Antrag, der bei der Dänischen Energieagentur eingereicht wurde.

„Die Genehmigungen wurden in Schweden, Deutschland, Finnland und Russland erteilt. Die Vorbereitungsbauarbeiten an Land und im Meer starteten 2018 in allen vier obengenannten Ländern, und die Rohrverlegung ist nun in den deutschen, schwedischen und finnischen Gewässern im Gange“, heißt es im Bericht.

„Es wird geplant, dass das Pipelinesystem in der zweiten Hälfte 2020 abgeschlossen und zum Gastransport bereit sein wird.“

Am 19. Juni findet in Dänemark eine öffentliche Anhörung für die dritte Route von Nord Stream 2 statt.

Dritter Genehmigungsantrag im April eingereicht

Am 15. April hatte die Nord Stream 2 AG in Dänemark einen Antrag zum Erhalt der Baugenehmigung für die neue Route durch dänische Gewässer eingereicht. Zwei Jahre nach der Einreichung des ersten Antrags geht es bereits um den dritten Genehmigungsantrag. Dieser bezieht sich auf eine Route durch die dänische ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) in den Gewässern südlich von der Insel Bornholm. Die dänischen Behörden selbst sollen im März das Unternehmen darum gebeten haben, gerade diese Option in Erwägung zu ziehen.  

Im April äußerte sich das Unternehmen dazu so:  „Die Forderung nach einer dritten Routenoption, trotz der vorliegenden zwei vollständig bearbeiteten und genehmigungsfähigen Anträge, kann nur als bewusster Versuch angesehen werden, die Fertigstellung des Projekts zu verzögern.“

Nord Stream 2

Nord Stream 2 ist das Projekt einer Gaspipeline, die aus Russland über den Meeresgrund der Ostsee direkt nach Deutschland führt. Bis Ende 2019 ist die Inbetriebnahme der Pipeline geplant, deren Kapazität 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr erreichen soll.

Das Projekt wird von der Nord Stream 2 AG umgesetzt. Der russische Gasgigant Gazprom verfügt über 51 Prozent der Aktienanteile. Die führenden deutschen Energieunternehmen Wintershall Holding GmbH und PEGI/E.ON sind mit jeweils 15,5 Prozent beteiligt, die niederländische N.V. Nederlandse Gasunie und der französische Energieversorger Engie mit jeweils neun Prozent.

Für Deutschland ist das Pipeline-Projekt besonders bedeutend, da die Bundesregierung den Ausstieg aus Atom- und Kohlekraftwerken bis 2038 beschlossen hat.

sputniknews


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