Dem Rapid von Skoda war eine vergleichsweise kurze Karriere vergönnt. Die Produktion des Ende 2012 eingeführten Lückenfüllers wurde bereits Anfang 2019 eingestellt. Doch in dieser Zeit hat sich der Tscheche ordentlich verkauft, was für ein entsprechend üppiges Gebrauchtangebot sorgt. Preislich ist das Kompaktmodell eine interessante Alternative zum Golf, in Hinblick auf die Qualität fährt er diesem allerdings ein wenig hinterher.
Großzügiges Raumangebot
Formal gesehen handelt es sich um ein Kompaktmodell, den Skoda zwischen Octavia und Fabia positioniert hat. Dabei wurde der Lückenfüller in zwei Karosserievarianten angeboten: Zur 2012 eingeführten, fast viereinhalb Meter langen Fließheckvariante mit großer Heckklappe gesellte sich ab September 2013 eine mit 4,30 Meter etwas kürzere Steilheckversion mit Namenszusatz Spaceback.
In beiden Fällen ist das Platzangebot für Passagiere und Gepäck üppig. Der Spaceback bietet fast schon Kombiqualitäten, denn sein 415 Liter großer Kofferraum kann auf 1.380 Liter wachsen. Beim längeren Rapid mit einer Karosserie-Mischform aus Kompakt- und Stufenhecklimousine sind es gar 550 bis 1.490 Liter.
Bunte Motorenauswahl
Bei der Wahl der Motoren bietet der Rapid ein üppiges Angebot von neun Benzin- und vier Dieselvarianten. Trotz der vielen Motoren ist das Leistungsspektrum mit 75 PS bis maximal 125 PS überschaubar. Den besten Kompromiss aus Leistung und Effizienz bieten die erst mit dem 2017er-Facelift eingeführten Benziner 1.0 TSI mit 95 PS und 110 PS. Für die meisten Motoren waren Handschaltgetriebe als auch eine DSG-Automatik verfügbar. Diese ist mit den starken 1,4-TSI-Motoren sogar zwangsverheiratet.
Gebrauchtexemplare mit Diesel sind vergleichsweise selten. Nur etwa jeder zehnte Rapid hat einen Selbstzünder unter der Haube, wohl auch, weil deren Verbrauchsvorteile im Vergleich zu den sparsamen Benzinern nur gering ausfallen.
Mängelhäufigkeit leicht über Durchschnitt
Im Interieur wurde vornehmlich Hartplastik verbaut. Doch mit gehobener Ausstattung bietet der Arbeitsplatz durchaus Premium-Charme.
Den Rapid hat Skoda als Budget-Alternative positioniert, was seine Entsprechung bei der Innenraumqualität findet: Hier wurde vor allem Hartplastik verwendet, weshalb die Basisvariante Active einen eher freudlosen Eindruck vermittelt. Doch das Angebot an Ausstattungsoptionen war üppig, wer es also ein bisschen gediegener mag, wird beim Rapid durchaus fündig.
Zur Grundausstattung gehören in jedem Fall sechs Airbags, ESP, Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber. Wer mehr Ausstattung will, sollte nach den Varianten Ambition oder Elegance Ausschau halten. Alternativ wurden auch Sondermodelle wie etwa die ordentlich bestückte Version Monte Carlo angeboten. Ausstattungsdetails wie Kollisionsverhinderer, Müdigkeitswarner oder Xenon-Leuchten finden sich erst bei gelifteten Varianten ab Baujahr 2017. Auch ohne diese Sicherheitsextras reichte es 2012 beim Euro-NCAP-Crashtest für ein tadelloses Fünf-Sterne-Ergebnis.
Alternativ gibt es den Rapid auch als lange Limousine.
Ein Musterschüler ist der Rapid in Hinblick auf seine Langzeitqualitäten nicht. Laut TÜV-Report liegt seine Mängelhäufigkeit leicht über dem Segmentdurchschnitt, bei allerdings unterdurchschnittlicher Laufleistung. Zu den besonderen Problemzonen gehören verschlissene Bremsbauteile - besonders betroffen sind hier die Bremsscheiben - sowie Ölverluste bei den Motoren. Zudem kommt es häufiger zu verstellten oder beschädigten Scheinwerfern.
Fazit
Das Angebot an gebrauchten Rapid in Deutschland ist groß. Exemplare mit hoher Laufleistung finden sich schon ab rund 4.000 Euro. Mit mindestens 6.000 bis 7.000 Euro sollte man rechnen, wenn der Gebrauchte weniger als 100.000 Kilometer auf der Uhr haben soll. Allzu viel kann man bei dem Kompaktmodell nicht falsch machen, doch als Käufer eines Gebrauchtexemplars sollte man in jedem Fall einen kritischen Blick auf den Zustand der Bremsen und auf mögliche Ölverluste beim Motor werfen.
Quelle: n-tv.de, sni/sp-x
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