Als die USA im Januar von Kälte und eisigen Stürmen heimgesucht wurden, scherzte Präsident Donald Trump über den Klimawandel und twitterte: "Was ist nur los mit der Klimaerwärmung? Bitte komm schnell zurück, wir brauchen dich!". Der Klimaschutzplan "Clean Power Plan" von Vorgänger Barack Obama soll aufgehoben werden, aus dem Pariser Abkommen möchte Trump aussteigen. Klimaschutz findet keinen Platz in der Regierung des 72-Jährigen.
Prognosen nur bis 2040
Nun sollen in offiziellen Berichten zum Thema Klima und den Auswirkungen des Klimawandels nur noch Prognosen bis 2040 verwendet werden, wie die "New York Times" berichtet. Das habe der von der Regierung benannten Leiter des "United States Geological Survey", James Reilly, angeordnet, schreibt die amerikanische Zeitung. Die wissenschaftliche Behörde ist dem Innenministerium zugeteilt.
Bisher wurden in Veröffentlichungen auch die Ausmaße des Klimawandels bis zum Ende des Jahrhunderts gezeigt, da die Schäden der Emissionen besonders nach 2050 schwerwiegend sind. Im letzten Bericht des National Climate Assessments wurden beispielsweise anhand computergenerierter Karten die Folgen veranschaulicht, die entstehen, wenn die Emissionen fossiler Brennstoffe unkontrolliert bleiben.
Das Kartenmaterial zeigt dabei die Entwicklung bis Ende des Jahrhunderts. Der Schritt, solche langfristigen Entwicklungen in offiziellen Berichten nicht mehr zu veröffentlichen verschleiert die tatsächlichen Ausmaße des Klimawandels und verhindert präzise, zukunftsorientierte Maßnahmen.
Der Sprecher der Umweltschutzbehörde, James Hewitt, verteidigt laut "New York Times" die vorgeschlagene Änderung. Er kritisiert die bisherigen Modelle als "Worst-Case-Szenarien", die "nicht den realen Bedingungen entsprechen". Sie müssten gründlich geprüft werden und es müsse "getestet werden, ob solche Informationen als wissenschaftliche Grundlage für eine bundesweite Entscheidungsfindung jetzt und in Zukunft dienen sollen".
Wissenschaftler kritisieren Einschränkung
Dass es bald keine langfristigen Prognosen mehr in offiziellen Berichten geben soll, stößt vor allem bei Wissenschaftlern auf harte Kritik. "Niemand auf der Welt macht solche Klimawissenschaften", gibt Michael Oppenheimer, Professor für Geowissenschaften und internationale Angelegenheiten der Universität Princeton laut "The New York Times" zu bedenken.
Andere Experten kritisieren, die Politik wolle die Wissenschaft in dem Maße beeinflussen, dass sie zur jeweiligen politischen Einstellung passe. Der Sie werfen der US-Regierung vor, der Bevölkerung die langfristigen Schäden, die durch Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Folgen der Erderwärmung entstehen, vorzuenthalten. (awa)
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