Der Mitteilung zufolge handelt es sich um die Frage, warum die Korona – die äußere Atmosphärenschicht der Sonne – heißer als ihre Oberfläche ist. Laut Justin Kasper, einem der Studieautoren und Leiter der Mission der US-Raumfahrtbehörde Nasa zur Erforschung der Sonne mit Hilfe der Raumsonde Parker Solar Probe, beschäftigt das Rätsel die Forscher seit 500 Jahren.
Die Sonnenkorona besteht aus Plasma und ist mit typischerweise einigen Millionen Grad Kelvin deutlich heißer als die unterhalb liegenden Schichten der Sonne, die Chromosphäre und die Photosphäre, die als eigentliche Oberfläche der Sonne gilt.
Den US-Wissenschaftler zufolge gibt es über der Sonnenoberfläche eine Zone, in der die Temperaturen insgesamt steigen.
„Noch bizarrer ist, dass einzelne Elemente auf unterschiedliche Temperaturen – oder vorzugsweise – erwärmt werden“, so die Mitteilung.
Einige schwerere Ionen werden demnach „überheizt“, bis sie um das Zehnfache heißer als Wasserstoff, der sich überall in diesem Bereich befinde, und heißer als der Sonnenkern seien.
Das Aufheizen in der „Zone der bevorzugten Aufwärmung“ soll an kleinen magnetischen Wellen liegen, die sich innerhalb der Zone hin und her bewegen, vermuten die Studieautoren.
Die Sonnenaktivität kann eine ernste Gefahr für das Stromnetz der Erde darstellen. Die Lösung des Heizungsrätsels wird es den Wissenschaftlern erlauben, das Solarwetter besser verstehen und vorhersagen zu können.
Die Nasa-Raumsonde soll in zwei Jahren in die „Zone der bevorzugten Aufwärmung“ selbst eintreten und dort Messungen durchführen. Die Forscher hoffen, dass die neue Information ihre Theorie bestätigen werde.
Die Parker Solar Probe ist eine Raumsonde zur Erforschung der Sonne mit Fokus auf die Untersuchung ihrer äußersten Atmosphärenschicht, der Korona. Die Sonde wurde erstmals in der Geschichte der Nasa nach einem lebenden Wissenschaftler benannt: dem US-Astrophysiker Eugene Parker.
Im November 2018 hatte die Sonde das erste Bild aus dem Inneren der Koronagemacht.
sputniknews
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