„Im Irak sind in den letzten Jahren über vier Millionen Flüchtlinge nach Hause zurückgekehrt”, sagte Maas am Samstagmorgen nach der Landung in Bagdad.
„Das, was an Stabilität mühsam erkämpft wurde, wäre bei einer großen Eskalation am Golf in Gefahr. Für Bagdad ist deshalb eine auf Ausgleich bedachte Haltung besonders wichtig”, so Maas.
Am Montag wird Maas zu Gesprächen mit dem iranischen Außenminister Mohammad Dschawad Sarif in Teheran erwartet.
„Wir können Dialog nicht nur anmahnen, sondern müssen ihn führen – gerade dort, wo Gegensätze unaufhebbar scheinen und langjährige Konflikte tief sitzen”, sagte Maas. Es bestehe die Gefahr, dass Fehlkalkulationen, Missverständnisse oder Provokationen in einer höchst angespannten Region zu unabsehbaren Folgen führen.
„Wir Europäer sind überzeugt, dass es alle Mühe wert ist, für den Erhalt der Wiener Nuklearvereinbarung mit Iran zu arbeiten”, betonte Maas. „Ihre fortgesetzte und vollumfängliche Umsetzung durch Iran bleibt Schlüsselfaktor für Stabilität und Sicherheit in der Region.”
Weitere Stationen der Nahost-Reise des Ministers sind Jordanien und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran haben sich ein Jahr nach dem Ausstieg der US-Regierung aus dem Atomabkommen deutlich verschärft. Im Mai zogen die USA die Sanktionsschraube stark an, seither sind alle Erdölexporte des Iran mit Sanktionen belegt. Zudem verstärkten die USA ihre Truppen in der Region. Für den Iran sind die Erdölausfuhren, die zuletzt massiv zurückgingen, eine lebenswichtige Einnahmequelle. Der Irak steht in dem Streit zwischen den Fronten: Zum Aufbau seiner Armee ist er auf die USA angewiesen, zum anderen hat das mehrheitlich schiitische Land jedoch enge Beziehungen zum Nachbarstaat Iran.
sputniknews
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