„Teegardens Stern“ ist ein 2003 entdeckter Roter Zwerg in 12,5 Lichtjahren Entfernung zu unserer Sonne. Er gehört zu den kleinsten bekannten Sternen, leuchtet überwiegend im Infrarotbereich und wurde 2010 bereits auf Exoplaneten hin untersucht – wegen des schwachen Lichts des Sterns und der daraus resultierenden Datenlage zunächst erfolglos.
Nun hat ein internationales Forscherteam zwei erdähnliche Planeten um den Stern gefunden. Sie liegen in der Lebenszone des Sterns, in der flüssiges Wasser existieren kann und haben je ein Viertel sowie ein Drittel mehr Masse als die Erde. Schätzungen zufolge soll das Alter des Systems rund 8 Milliarden Jahre betragen, fast doppelt so alt wie die Erde. Das ließe viel Zeit für die Entwicklung von Leben. Die Ähnlichkeiten mit der Erde und die mögliche Bewohnbarkeit der Planeten machen sie zu wichtigen Kandidaten für weitere Untersuchungen mit der nächsten Generation erdgebundener Teleskope.
Gefunden wurden die Planeten mithilfe des 2016 in Betrieb genommenen CARMENES-Instruments. Das Instrument ist genau auf die Beobachtung leuchtschwacher, rötlicher Sterne optimiert, bei denen gängige Instrumente, die auf stärkeres Licht angewiesen sind, versagen. Laut Martin Kürster, einem leitenden Wissenschaftler für CARMENES am Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA), ist das ein wichtiger Schritt: „CARMENES kann uns helfen, unsere Vorurteile zu korrigieren, indem wir die mit Abstand häufigsten Sterne in unserer Galaxie untersuchen. Das Instrument ist empfindlich genug, um erdähnliche, potentiell bewohnbare Planeten um solche Sterne herum zu erkennen.“ So weist der Forscher darauf hin, dass die Mehrzahl der Sterne im Universum leuchtschwach ist.
Das Instrument hatte insgesamt 300 solcher Sterne beobachtet. Einer von ihnen war „Teegardens Stern“, der nach dem Nasa-Forscher Bonnard J. Teegarden benannt wurde, der diesen Stern in Daten gefunden hatten, die zur Nachverfolgung von Asteroiden gesammelt worden waren. Diesen Stern hatten die Forscher drei Jahre lang auf Schwankungen in der Geschwindigkeit hin untersucht und sind so auf zwei Planeten gestoßen. Die Planeten haben die Namen „Teegarden b“ und „Teegarden c“ erhalten.
Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift „Astronomy & Astrophysics“ vorgestellt.
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