Der Tod der Ägypterin sei eine Mahnung an alle, sagte die SPD-Politikerin. Er zeige, welche furchtbaren Ausmaße gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit annehmen könne. Gerade jetzt sei eine lebendige Erinnerungskultur nötig, die sich für die Opfer politisch und rassistisch motivierter Gewalt stark mache. Die Gesellschaft sei gefordert, ein öffentliches Zeichen gegen jegliche Form von Diskriminierung zu setzen. In Dresden sind heute mehrere Gedenkveranstaltungen geplant.
Neben der jährlichen im Landgericht ist auch ein Ökumenisches Friedensgebet geplant. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland vergibt erstmals den „International Marwa El-Sherbini-Preis für Zivilcourage“. Die Auszeichnung soll an Mevlüde Genç aus Solingen und Farid Ahmad aus Christchurch gehen, die beide Opfer rassistischer Gewalt geworden sind.
Die schwangere Marwa El-Sherbini war 2009 während einer Verhandlung im Dresdner Landgericht von dem damals 28-jährigen Angeklagten Alex W. erstochen worden. Die Tat geschah vor den Augen ihres dreijährigen Kindes. Der Ehemann wurde schwer verletzt. Zu dem Prozess war es gekommen, weil der Täter die 31-Jährige auf einem Spielplatz massiv islamfeindlich beschimpft hatte.
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