Die Arbeitskosten in der privaten Wirtschaft sind einer Studie zufolge im vergangenen Jahr in Deutschland weniger stark gestiegen als im Mittel der Europäischen Union. Von 2017 auf 2018 erhöhten sich die Arbeitskosten um 2,3 Prozent. Das war ein halber Prozentpunkt weniger als im EU-Mittel, wie das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung mitteilte.
Mit Arbeitskosten von 35 Euro pro Stunde habe Deutschland wie im Jahr zuvor an sechster Stelle unter den EU-Ländern gelegen. Höhere Arbeitskosten fallen demnach in Dänemark, Luxemburg, Belgien, Schweden und Frankreich an. In den Niederlanden, Finnland und Österreich seien die Kosten ähnlich.
Da die Löhne in Deutschland in den vergangenen Jahren wieder etwas stärker gestiegen seien, habe sich die Entwicklung der Arbeitskosten nach Einschätzung der Forscher normalisiert. Trotzdem weise Deutschland im Gesamtzeitraum seit 2001 mit 2,1 Prozent im Jahresmittel zusammen mit Italien den drittniedrigsten Anstieg auf, nur in den Euro-Krisenländern Griechenland und Portugal sei der Anstieg noch niedriger ausgefallen.
Gerade nach der Jahrtausendwende waren vor dem Hintergrund hoher Arbeitslosenzahlen die Löhne geringer gestiegen. Die Studienautoren sehen deshalb "weiterhin noch Spielraum nach oben" für die deutschen Löhne.
spiegel
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