Trump weist Kritik an Zuständen in Migrantenlagern zurück

  04 Juli 2019    Gelesen: 911
  Trump weist Kritik an Zuständen in Migrantenlagern zurück

Eine US-Behörde hat massive Probleme in den Internierungslagern an der Grenze zu Mexiko beklagt. Der Präsident sagt: Die Migranten sollen einfach nicht kommen.

US-Präsident Donald Trump hat Kritik an den verheerenden Zuständen in Internierungslagern für Migranten in den USA zurückgewiesen. „Viele dieser illegalen Ausländer leben jetzt viel besser als dort, wo sie herkamen, und unter viel sichereren Bedingungen“, schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. Sollten die internierten Migranten unglücklich über die Zustände in den Lagern an der Grenze zu Mexiko sein, dann „sagt ihnen einfach, dass sie nicht kommen sollen. Alle Probleme gelöst!“

Die interne Aufsichtsbehörde des US-Heimatschutzministeriums hatte zuvor ein verheerendes Bild von Lagern gezeichnet, in denen Migranten nach dem illegalen Grenzübertritt aus Mexiko in die USA festgehalten werden. Nach der Inspektion von fünf solchen Einrichtungen der Grenzpolizei CBP im Rio Grande Valley warnte das Büro des Generalinspekteurs (OIG), die Lager seien gefährlich überfüllt. Erwachsene und Kinder würden häufig zu lange festgehalten.

Leitende Mitarbeiter der besichtigten Einrichtungen hätten angesichts der Umstände Sicherheitsbedenken für ihre Kollegen und die festgenommenen Migranten geäußert, hieß es weiter. Einer habe die Situation „eine tickende Zeitbombe“ genannt.

Der am Dienstag veröffentliche OIG-Bericht (hier als PDF) schilderte alarmierende hygienische Zustände in den inspizierten Einrichtungen. Die meisten alleinreisenden erwachsenen Migranten, die bis zu einem Monat in den Lagern seien, hätten in der ganzen Zeit nicht duschen können, hieß es in dem Bericht. Die meisten Migranten würden außerdem die Kleidung tragen, mit der sie aufgegriffen worden seien.

Trump bescheinigte den CBP-Mitarbeitern außerdem bei Twitter, diese machten einen „großartigen Job“. Die Grenzschützer seien keine Ärzte oder Krankenschwestern. Der republikanische Präsident machte die Demokraten für die Krise an der Grenze verantwortlich. Er warf ihnen vor, sich einer Reform der Migrationsgesetze zu verweigern. Wer die Krise wirklich lösen wolle, „der sagt Migranten, dass sie nicht in unser Land kommen sollen, außer sie sind bereit, das legal zu tun“.

tagesspiegel


Tags:


Newsticker