„Von globalisierter Gesellschaft als Abfall behandelt”: Papst mahnt Hilfe für Migranten an

  08 Juli 2019    Gelesen: 434
  „Von globalisierter Gesellschaft als Abfall behandelt”: Papst mahnt Hilfe für Migranten an

Papst Franziskus hat Unterstützung für Migranten und alle anderen ausgegrenzten Menschen angemahnt. Migranten sind heutzutage laut Franziskus „Symbol” für alle, die von der globalisierten Gesellschaft ausgeschlossen werden.

„Den Schwächsten und Verletzlichsten muss geholfen werden”, sagte der Papst am Montag in einer Messe im Petersdom, die Migranten, deren Rettern und Helfern gewidmet war. „Die Letzten, das sind die, die getäuscht und verlassen werden, um in der Wüste zu sterben”, klagte Franziskus.

Die Letzten seien die, die in Gefangenenlagern gefoltert, missbraucht und verletzt würden; die Letzten seien die, die den Wellen eines erbarmungslosen Meeres trotzten; die Letzten seien die, die zu lange in Auffanglagern gelassen würden.

„Sie sind Menschen, es geht hier nicht nur um Fragen des Sozialen oder der Migration! „Es geht nicht nur um Migranten”, in dem doppelten Sinne nämlich, dass Migranten in erster Linie Menschen sind und dass sie heute ein Symbol für alle sind, die von der globalisierten Gesellschaft als Abfall behandelt werden”, so der Papst in seiner Messe.

Lampedusa und Sea-Watch im Fokus der Aufmerksamkeit

Franziskus feierte die Messe sechs Jahre nach seinem Besuch auf der italienischen Insel Lampedusa, die während der Migrationskrise im Fokus der Aufmerksamkeit stand. Aber auch in den vergangenen Wochen rückte sie angesichts der Rettungseinsätze von Hilfsorganisationen wie Sea-Watchwieder in die Schlagzeilen.

Deutschland nimmt bis zu 40 Bootsflüchtlinge auf

Zuvor war berichtet worden, dass Deutschland bis zu 40 der jüngst im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge aufnehmen wird. Bundesinnenminister Horst Seehofer erklärte am Sonntagabend, dass er dies im Geiste der europäischen Solidarität angeboten hat. Nach Tagen der Ungewissheit hatte sich zuvor eine Lösung für die 65 Flüchtlinge an Bord des deutschen Rettungsschiffs „Alan Kurdi” abgezeichnet. Sie durften das Schiff vor Malta liegend verlassen und sollen umgehend auf andere EU-Mitgliedsstaaten verteilt werden.

94 Personen

Zudem hatte die maltesische Marine im Mittelmeer laut Medienberichten weitere 58 Migranten gerettet. Auf Bitten Maltas sollten aus diesen beiden Gruppen 94 Personen auf andere Mitgliedsstaaten verteilt werden, erklärte Seehofer. Daran werde sich Deutschland mit bis zu 40 Aufnahmen beteiligen.


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