Der schon in den 1970er Jahren in der Apidima-Höhle im Süden Griechenlands ausgegrabene Teil eines Schädels sei mindestens 210.000 Jahre alt, schreiben die Forscher in der Zeitschrift „Nature“. Der Überrest sei damit noch einmal 16.000 Jahre älter als ein in Israel gefundener Oberkieferknochen.
Das Fundstück aus Griechenland habe lange relativ unbeachtet im Museum der Universität Athen gelegen, sagte die Anthropologin Katerina Harvati von der Universität Tübingen. Sie sei dann eingeladen worden, es zu untersuchen. Es sei noch unklar, ob es gelingen werde, DNA aus dem Fossil zu gewinnen.
Mit Neandertaler-Schädel verwechselt
Der Schädel war unter anderem deshalb bislang nicht ausreichend untersucht worden, weil er zusammen mit einem Neandertalerschädel gefunden und für einen solchen gehalten worden war. Die Neandertaler verließen Afrika nach bisherigem Kenntnisstand aber vor dem Homo sapiens. Forscher waren bislang davon ausgegangen, dass der Homo sapiens sich erst vor rund 50.000 Jahren hier ausgebreitet und später die Neandertaler verdrängt hat.
Harvati sagte dazu, dass der Schädel wohl von einer Gruppe des Homo sapiens stamme, die bereits früher Afrika verlassen habe, dann aber ebenfalls ausgestorben sei und damit nicht zum menschlichen Erbgut beigetragen habe.
Tags: