Gerade mal eine Woche ist es her, da gehörte Florian Wellbrock zu den strahlenden Siegern dieser Schwimm-WM im südkoreanischen Gwangju. Über zehn Kilometer im Freiwasserschwimmen siegte der 21-Jährige und krönte sich zum Weltmeister. Wellbrock, der ursprünglich Beckenschwimmer war und sich erst spät für die doppelte Karriere entschied, verzichtete danach auf die Freiwasser-Staffel - die ebenfalls Gold gewann -, um sich auf die Beckenwettbewerbe vorzubereiten. Das ist der Medaillenhoffnung, zumindest über 800 Meter, gehörig misslungen.
Wellbrock belegte in den Vorläufen über die 800 Meter Freistil nur den 17. Platz und verpasste damit überraschend deutlich das Finale. Er blieb in 7:53,75 Minuten mehr als zehn Sekunden über seiner persönlichen Bestzeit, für den Finaleinzug fehlten Wellbrock über fünf Sekunden. Vorlaufschnellster war der Italiener Gregorio Paltrinieri.
Wellbrock steig wortlos aus dem Wasser und ließ erst verspätet über den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) eine schriftliche Stellungnahme verbreiten: "Ich bin überhaupt nicht ins Rennen reingekommen. Und ich kann es mir zurzeit auch nicht erklären, eigentlich hatte ich mich ganz gut gefühlt."
Wellbrock hatte zwar im Vorfeld gewarnt, er müsse angesichts der Leistungsdichte über die 800 Meter aufpassen, "dass man nicht im Vorlauf rausfliegt", doch wirklich gerechnet hatte er damit nicht. "Ich weiß, dass ich gut in Form bin und mich auf keinen Fall verstecken muss", hatte Wellbrock vor dem Start gesagt. Am Samstag hat der Europameister über die 1500 Meter eine zweite Chance, seine historische Chance mit Medaillen im Freiwasser und auf der Bahn erfolgreich zu Ende zu bringen.
spiegel
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