Der Pressedienst zitierte Sako nach dem Skript einer Rede, die er auf einer Konferenz über Rechte religiöser Minderheiten in islamischen Ländern im marokkanischen Marrakesch halten sollte. Demnach führte der chaldäisch-katholische Patriarch auch aktuelle Beispiele für eine Diskriminierung von Christen im Irak an. So habe ein Richter in Bagdad einen Christen aufgrund seiner Religionszugehörigkeit als Prozesszeugen abgelehnt. Bauunternehmen von Muslimen weigerten sich, Aufträge von Christen auszuführen.
Weiter berichtete Sako von Enteignungen christlicher Hausbesitzer durch Milizen in Bagdad. Selbst in Behörden seien Aushänge aufgetaucht, mit denen christliche Mädchen aufgefordert würden „nach dem Vorbild der Jungfrau Maria“ ihren Kopf zu verhüllen. Notwendig sei die Ausbildung kompetenter muslimischer Geistlicher, „die sich dem Fanatismus und der Sektenmentalität in Wort und Tat widersetzen“, sagte der Patriarch laut Fides
Die chaldäische Kirche bildet die größte christliche Gemeinschaft im Irak. Schätzungen sprechen von 480.000 Gläubigen, von denen mehr als 150.000 in den USA und 30.000 in Australien leben. Aufgrund der Vertreibungen und der steten Abwanderung sind die Zahlen jedoch starken Veränderungen unterworfen.
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