In Alaska, Kanada und Sibirien gebe es Dutzende Herde, teilte das von der EU finanzierte „Copernicus Atmosphere Monitoring Service“ (Cams) im britischen Reading mit. Auch wenn Waldbrände im hohen Norden im Sommer immer wieder vorkommen, sei die Anzahl um ein Vielfaches höher als in den Vorjahren. Einige der Herde seien etwa so groß wie 100.000 Fußballfelder. Alleine in Alaska seien in diesem Jahr schon etwa 400 Brände ausgebrochen.
Dadurch gibt es auch eine extreme Luftverschmutzung und Erzeugung von Hitze, wie aktuelle Cams-Daten zeigen. Die CO2-Emissionen waren in der Arktis mit 60 Megatonnen für den Monat Juli bislang doppelt so hoch wie in den entsprechenden Monaten der Vorjahre. Der Wert, der bis zum 24. Juli erfasst wurde, war auch deutlich höher als in jedem in der Statistik aufgelisteten Jahr seit 2003.
In Sibirien sind bereits Waldflächen von der Größe Hessens abgebrannt
Cams-Wissenschaftler Mark Parrington führte das auf die Temperaturen in der Arktis zurück, die weitaus schneller stiegen als im globalen Mittel. Bei wärmeren Bedingungen könnten Feuer leichter anwachsen und auch länger andauern, wenn sie einmal entfacht seien. Alleine im Gebiet der Waldbrände in Sibirien waren die Juni-Temperaturen der Organisation zufolge im Schnitt fast zehn Grad höher als im Durchschnitt zwischen 1981 und 2010. Zudem trage Trockenheit in der Arktis zu den Bränden bei.
Nach Angaben der Forstverwaltung Russlands sind bereits eine Waldfläche von insgesamt mehr als zwei Millionen Hektar abgebrannt. Das entspricht etwa der Größe von Hessen. Aktuell gebe es 162 Brände auf einer Fläche von fast 150.000 Hektar. Am stärksten betroffen sei die Region Irkutsk am Baikalsee. Medienberichten zufolge brennen meist Wälder in schwer zugänglichen Gebieten. Dort zu löschen, käme teurer als der Schaden, den die Feuer anrichteten.
Deutschlandfunk
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