Im Zeitraum vom Januar bis zum Juni sind 717 Zivilisten von regierungstreuen Kräften und den IMF in Afghanistan getötet worden, weitere 531 - von den Kämpfern der Antiregierungskräfte, darunter von Taliban-Kämpfern und IS-Abteilungen, wie im Uno-Bericht betont wird.
Im April waren Angaben der Uno über ein ähnliches Verhältnis der Opferzahl unter der Zivilbevölkerung hinsichtlich des ersten Viertels dieses Jahres erschienen. Aktuell bestätigt sich dieser Trend.
Ein solches Bild ist erstmals seit jenem Zeitpunkt zu beobachten, als die Uno vor mehr als 10 Jahren damit begonnen hatte, die Opfer unter der Zivilbevölkerung in Afghanistanzusammenzurechnen.
Die gesunkene Anzahl der von Terrorkämpfern getöteten Zivilisten wird auf den Abbau von Angriffen vonseiten der Selbstmord-Attentäter zurückgeführt. Das Wachstum der Anzahl der durch regierungstreue Kräfte verursachten Opfer wird mit der Aktivierung von Handlungen der Luftwaffe sowie der Such- und Aufklärungsoperationen erklärt.
Infolge der Luftangriffe (vorwiegend der US-Luftwaffe) sind im erwähnten Zeitraum 363 Zivilisten einschließlich 89 Kinder ums Leben gekommen. Dies folgt aus den Daten der Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA).
USA nicht einverstanden
„Die Konfliktseiten können diverse Erläuterungen für derartige Tendenzen vorlegen, aus denen jede Erläuterung dazu berufen ist, ihre eigene Militärtaktik zu rechtfertigen“, sagt Richard Bennett, der sich mit dem Problem der Menschenrechte bei der Uno-Mission befasst.
Ihm zufolge kann man die Leiden unter der Zivilbevölkerung nur dann reduzieren, wenn man streng das Völkerrecht einhält und die Intensität der Kampfhandlungen entschieden abbaut.
Die US-Militärs hatten die Schlussfolgerungen der UNAMA zurückgewiesen und betont, dass ihre eigenen Angaben mehr präzise seien und dass die US-Kräfte in Afghanistan immer versuchen würden, Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden.
Allerdings hatte das Pentagon keine eigenen Einschätzungen hinsichtlich dieser Opfer vorgelegt.
Im Uno-Bericht gibt es keine Kommentare der Regierung in Kabul oder der afghanischen Streitkräfte zu dem Sachverhalt.
sputniknews
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