USA planen offenbar umfangreiche Truppenverlegung innerhalb Europas

  01 Auqust 2019    Gelesen: 846
USA planen offenbar umfangreiche Truppenverlegung innerhalb Europas

Das US-Department of the Army (dt. etwa „Heeresamt“) plant offenbar eine umfangreiche Verlegung der US-amerikanischen Truppenverbände innerhalb der europäischen Länder. Das geht aus einem Dokument der Behörde hervor.

Vordergründig dabei sind Aspekte wie schneller Transport und ebenfalls schnelle Mobilmachung am neuen Stationierungsort.

In diesem Zusammenhang sucht das „Department of the Army“, eine von drei Fachabteilungen innerhalb des US-Verteidigungsministeriums, aktiv nach Auftragnehmern, um große Truppenverbände in Europa zu verlagern. Die entsprechende Ausschreibung hat die Behörde vergangene Woche auf ihrer offiziellen Internetseite veröffentlicht und aktualisiert diese regelmäßig.

Laut dem Dokument soll ein Vertrag für den kommerziellen Transport von Personal und schweren Militärgütern der in Europa stationierten 7. US-Armee („United States Army Europe“ bzw. „USAREUR“) abgeschlossen werden.

Die 7. US-Armee ist ein Großverband der US-amerikanischen Truppen in Europa und die Landkomponente des „US European Command“ (Europäisches Kommando der Vereinigten Staaten), dessen militärischer Verantwortungsbereich Europa einschließlich des russischen Teils des europäischen Kontinents umfasst.

Der besagte Vertrag soll eine schnelle Verlegung und den Einsatz von großen Armeeverbänden sowie die Transportunterstützung der wichtigsten Militärübungen gewährleisten. In der Ausschreibung sind die entsprechenden Routen, Grenzübergänge, die Hauptrichtung der Transporte sowie die Entfernungen klar vorgeschrieben. Geographisch betrachtet geht es dabei um Länder West-, Mittel- und Osteuropas, von Großbritannien bis zu den an Russland grenzenden baltischen Staaten.

Technische Voraussetzungen

Für das Be-und Entladen der militärischen Ausrüstung einschließlich der schweren gepanzerten Fahrzeuge beabsichtigt das Pentagon Hebekrane mit einer Ausladungsbelastung von bis zu 300 Tonnen zu beschaffen. Kommerzielle Sattelzüge mit einer Tragfähigkeit von bis zu 80 Tonnen sollen die Panzerfahrzeuge auf den Straßen Europas transportieren.

Für den Transport des Militärpersonals werden Busse mit einer Kapazität von bis zu 70 Passagieren benötigt. Dabei sollten die Busse für eine lange non-Stop Fahrt geeignet und daher unbedingt mit Klimaanlagen und Toiletten ausgestattet sein.

Der Sicherheitsaspekt

Ein wichtiger Aspekt der Ausschreibung umfasst die vorgeschrieben Einschränkungen für den Zutritt von außenstehenden Personen zu den Militärbasen der Vereinigten Staaten und der Nato. So dürften zum Beispiel nur Staatsbürger der Nato-Länder an den militärischen Transporten in Großbritannien, Rumänien und Polen mitwirken. Der Transport der US-amerikanischen Militärausrüstung und Soldaten zu den Stützpunkten in Spanien dürfe nur von spanischen Bürgern umgesetzt werden. Weitere Einschränkungen sollen ebenfalls für Italien, Deutschland, Luxemburg und Belgien gelten. Diesbezüglich wurde auch eine separate Liste von Ländern erstellt, deren Staatsbürger nicht als Fahrer der Transporte geeignet seien.

Probleme in der Vergangenheit

Was die Verlegung von militärischen Gütern auf dem Territorium der EU anbetrifft, so hatten sich die Amerikaner in der Vergangenheit bereits mehrfach über Probleme mit dem Transport und mit Arbeitskräften beklagt. So erklärte diesbezüglich der ehemalige Befehlshaber der US-Landstreitkräfte in Europa, Generalleutnant Ben Hodges, in seiner aktiven Laufbahn, dass die Bahngleise zwischen Deutschland und Polen im Kriegsfall nicht ausreichen würden. Darüber hinaus könnten viele Brücken in den europäischen Ländern das Gewicht der Nato-Kampfpanzer nicht tragen.

Hodges hatte zudem für die Schaffung einer Art „militärischen Schengen-Raumes“ plädiert, um Truppen schnell über Transitländer nach Litauen zu verlegen. Ihm zufolge könnten alle Kampfhandlungen im Osten Europas hauptsächlich nur durch Transportwege Polens gewährleistet werden.

sputniknews


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