Trump maßregelt Macron - "niemand spricht für die USA"

  09 Auqust 2019    Gelesen: 924
  Trump maßregelt Macron -   "niemand spricht für die USA"

Der Kollege meine es vermutlich nur gut, aber dennoch will Donald Trump sein Land in der Iranpolitik nicht von Frankreich vertreten wissen. Für Emmanuel Macron hatte er deutliche Worte parat.

US-Präsident Donald Trump hat den französischen Präsidenten Emmanuel Macronfür dessen Vermittlungsversuche im Iran-Konflikt kritisiert. Trump beklagte sich am Donnerstag auf Twitter mit Blick auf den Iran-Streit über "all jene, die behaupten, dass sie uns vertreten, darunter Frankreichs Präsident Macron" . Trump schrieb weiter: "Ich weiß, dass Emmanuel es gut meint, wie alle anderen, aber niemand spricht für die Vereinigten Staaten außer den Vereinigten Staaten selbst."

Der französische Präsident versucht derzeit, im Streit mit Iran zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Erst vor wenigen Tagen hatte Macron den iranischen Präsidenten Hassan Rohani in einem Telefonat dazu angehalten, Spannungen im Verhältnis mit den USA zu entschärfen.

Ob sich Trump mit seiner Kritik auf Macrons allgemeine Vermittlungsbemühungen bezog oder Anstoß an einer konkreten Aktion oder Aussage des Franzosen nahm, war zunächst unklar. Das Weiße Haus wollte sich zum Ausbruch des Präsidenten nicht äußern.

Frankreich richtet Ende des Monats einen G7-Gipfel in Biarritz aus. Das Treffen soll nach Angaben der französischen Regierung auch Gelegenheit geben, sich im Iran-Konflikt auszutauschen. Zuletzt hatte es Berichte gegeben, dass Frankreich plane, Rohani zu dem Gipfel einzuladen. Diese wurden bereits dementiert. Eine Sprecherin des US-Außenministeriums sagte am Donnerstag in Washington, ihres Wissens nach handele es sich nur um Gerüchte, die nicht zuträfen.

Allianz für die Straße von Hormus kommt nicht voran

Die USA waren 2018 im Alleingang aus dem internationalen Atomabkommen mit Iran ausgestiegen und setzen die Führung in Teheran seitdem mit massiven Wirtschaftssanktionen unter Druck - mit dem Ziel, ein strengeres und erweitertes Abkommen auszuhandeln. Iran lehnt das bisher ab. Die verbliebenen Vertragspartner - China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland - versuchen, das Abkommen zu retten. Dies sollte es Iran mit strengen internationalen Kontrollen unmöglich machen, Atomwaffen zu entwickeln.

Im Zuge des Dauerdisputs mit Iran gab es in den vergangenen Wochen wiederholt Spannungen und Zwischenfälle in der Golfregion. So beschlagnahmte der Iran mehrere Öltanker in der strategisch bedeutenden Straße von Hormus.

Großbritannien hat die Bereitschaft signalisiert, sich den USA bei einer Militärmission am Persischen Golf anzuschließen, um Handelsschiffe in der Straße von Hormus zu schützen. Andere europäische Länder wie Deutschland erteilten der Forderung der USA nach einer Beteiligung an einer solchen Mission jedoch eine Absage.

spiegel


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