Stierkampf kehrt nach Mallorca zurück – Tierschützer entsetzt

  10 Auqust 2019    Gelesen: 498
Stierkampf kehrt nach Mallorca zurück – Tierschützer entsetzt

Nach einer zweijährigen Zwangspause hat der Stierkampf am Freitag auf der spanischen Mittelmeerinsel Mallorca trotz heftiger Proteste von Tierschützern ein umstrittenes, aber erfolgreiches Comeback gefeiert, meldet die Deutsche Presse-Agentur.

Der Andrang bei der ersten „Corrida de Toros“ nach der Zwangspause war groß. Die Tribünen der 11.600 Zuschauer fassenden Arena „Coliseo Balear“ in Palma hatten sich am späten Freitagabend bereits lange vor Beginn der Veranstaltung gut gefüllt. Freie Plätze gab es kaum.

Rund 400 Gegner des Events versammelten sich schon zwei Stunden vor Beginn des blutigen Spektakels vor der Arena, um lautstark gegen den Stierkampf zu protestieren. Sie skandierten Slogans wie: „Mallorca tötet nicht, Mallorca schützt Tiere!“

Die Rückkehr der Toreros auf die Insel war vom spanischen Verfassungsgericht ermöglicht worden. Ende 2018 kippten die Richter in Madrid in Teilen ein balearisches Gesetz aus dem Jahr 2017, das die linke Regionalregierung durchgebracht hatte und das unter anderem die Verletzung oder Tötung der Stiere untersagte. Dieses Verbot wurde wieder aufgehoben.

Die Begründung der Richter lautete: Da der Stierkampf 2013 zum nationalen Kulturgut erklärt worden sei, könne nur der Staat über solche Verbote entscheiden. Die einzelnen Regionen dürfen demnach nicht eigenmächtig solche Beschlüsse fassen.

Einige der Beschlüsse von 2017 gelten auf Mallorca weiterhin. Zum Beispiel durften Minderjährige am Freitag nicht in die Arena. Es galt auch ein Alkoholverbot. Und die Stiere müssen vor ihrem Einsatz per Blutprobe auf Doping- und Beruhigungsmittel untersucht werden. Nach Angaben der Stadtverwaltung werde die Polizei über die Einhaltung dieser und anderer Vorschriften wachen.

sputniknews


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