Mehr als die Hälfte der Befragten treten für eine sofortige Abschaffung (21 Prozent) oder eine schrittweise Entschärfung (32 Prozent) ein. 24 Prozent machten keine Angaben.
Besonders gering ist die Akzeptanz für die Sanktionen in Ostdeutschland. In Sachsen-Anhalt äußerten sich nur acht Prozent für eine unveränderte Fortführung. In Brandenburg waren es elf Prozent, in Sachsen zwölf. Auch Mecklenburg-Vorpommern (18 Prozent) und Thüringen (21 Prozent) liegen unter dem Bundesdurchschnitt. Im Juni hat die „Bild“-Zeitung unter Verweis auf ihre Recherchen wohl ungewollt bestätigt, dass angeblich rund 72 Prozent der Ostdeutschen bessere Beziehungen zu Russland befürworten, davon 43 Prozent gar deutlich engere Beziehungen wünschen würden.
Das kann als Signal der Aufhebung der Sanktionen verstanden werden.
Bedroht von Russland fühlen sich laut YouGov-Umfrage trotzdem nur 40 Prozent der Bundesbürger. 50 Prozent sagen dagegen, sie hätten ein solches Gefühl gar nicht. In Ostdeutschland ist das Bedrohungsgefühl ebenso besonders gering. In Brandenburg und Sachsen-Anhalt fühlen sich 69 Prozent gar nicht bedroht, gefolgt von Sachsen mit 64 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern mit 56 Prozent. Eine Ausnahme bildet Thüringen mit 44 Prozent. Der russische Präsident Wladimir Putin soll von den Deutschen dabei als deutlich vertrauenswürdiger angesehen werden als US-Präsident Donald Trump. Nur sechs Prozent haben mehr Vertrauen in Trump, 27 Prozent in Putin. 37 Prozent sagen, sie vertrauten beiden gleich.
Am kommenden Mittwoch reist Bundesaußenminister Heiko Maas nach Moskau, um seinen Amtskollegen Sergej Lawrow zu treffen. Als Kernthemen des Besuches gelten die Situation im Donbass, die Aufrechterhaltung des Atomdeals mit dem Iran und die Lage in Syrien. Am vergangenen Montag soll Wladimir Putin ähnliche Themen mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron besprochen haben.
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