Schrecklicher als der Tod: Was für Waffen die USA insgeheim entwickeln

  23 Auqust 2019    Gelesen: 911
  Schrecklicher als der Tod: Was für Waffen die USA insgeheim entwickeln

Die Entwicklung neuer Raketentypen, der Einsatz von Massenvernichtungswaffen, die Militarisierung des Weltraums und der Wunsch, wieder Atombomben zu testen – es scheint, als ob die USA die Welt in einen neuen Kalten Krieg treiben und ein neues Wettrüsten starten wollen.

Washington hat offen Kurs auf einen kontinuierlichen Bruch der internationalen Verträge im Bereich der Nichtverbreitung verschiedener Waffentypen genommen. Blickt man in die Vergangenheit, waren es vor allem die USA, die häufig vertragsbrüchig wurden. Wie die Amerikaner sich ihrer Verpflichtungen entledigen – darüber lesen Sie in diesem Artikel.

Ein Anlass findet sich immer

In den USA wurde vor einigen Tagen ein neuer bodengestützter, konventioneller Marschflugkörper getestet. Er traf sein Ziel nach mehr als 500 Kilometern. Dieser Test erfolgte zwei Wochen nach der Auflösung des INF-Vertrages, der die Entwicklung und Produktion von Raketen mit einer Reichweite von 500 bis 5500 Kilometern verbietet.

Die kurze Spanne zwischen dem Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag und dem Beginn der Tests neuer Waffen bestätigt, dass Washington sich im Voraus auf den Ausstieg aus dem Vertrag vorbereitet und sich mit der Entwicklung verbotener Waffen unter Umgehung der Vereinbarungen befasst hatte. Dabei warf Washington Moskau Vertragsbruch vor, wobei keine Beweise vorgelegt wurden.

„Ich kann sagen, dass wir darüber, was wir sehen, enttäuscht sind“, sagte der russische Präsident Wladimir Putin. „Die Tests einer bodengestützten Mittelstreckenrakete, was natürlich dem INF-Vertrag widerspricht, verschärft die Lage im Sicherheitsbereich in der Welt und in Europa. Erstens testeten die Amerikaner diese Rakete zu schnell – zu schnell nach der Erklärung über den Ausstieg aus dem INF-Vertrag. In diesem Zusammenhang haben wir alle Gründe zu denken, dass die Arbeit an dieser Rakete, ihrer Landung – es ist eine Seerakete – sehr lange vor der Suche nach einem Anlass zum Ausstieg aus dem Vertrag begann“, sagte Putin.

Das russische Außenministerium erklärte ebenfalls, dass die Vorbereitungen auf den Vertragsbruch bereits seit langem liefen. „In so einer Zeit solche Maßnahmen durchzuführen, ist fast unmöglich, wenn sie sich nicht im Voraus vorbereitet waren“, sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow. „Damit bekamen wir eine sichtbare Bestätigung dafür, dass nicht nur politische und propagandistische, sondern im Laufe einer langen Zeit auch materielle militärtechnische Vorbereitungen auf den Ausstieg aus dem INF-Vertrag in Washington im Gange waren.“

Nach Pentagon-Angaben wurde die getestete Rakete auf Basis des Marschflugkörpers Tomahawk entwickelt, dessen Träger bis vor kurzem Schiffe, U-Boote und Flugzeuge waren. Die Rakete wurde von der Startanlage Mk-41 abgefeuert, zu der Russland zuvor Bedenken und den Verdacht geäußert hatte, sie diene nicht nur zur Abwehr von Raketen.

Wo die neuen Raketen aufgestellt werden, steht offenbar noch nicht fest, doch Mk-41-Anlagen sind derzeit in Rumänien stationiert, unweit der russischen Grenze. Seit 2014 werden diese Startsysteme in Europa stationiert. Schon damals sagte Moskau, dass sich die Mk-41-Anlagen ohne jegliche Änderungen auch für die Starts von Angriffs-Mittelstreckenraketen Tomahawk eignen.

Massenvernichtungswaffe

Das ist nicht der erste Fall, bei dem die USA durch verschiedene Vereinbarungen verbotene Waffen testeten bzw. anwendeten. In US-Depots befinden sich bis heute sehr viele Chemiewaffen, obwohl sich die Amerikaner verpflichtet hatten, diese Bestände bis 2012 zu vernichten. Es handelt sich dabei um Zehntausende Tonnen Giftgas wie VX, BZ, Senfgas, Sarin, verschiedene Bestandteile von binären Waffen und Präkursoren.

Washington erklärt die Verzögerung bei der Entsorgung der C-Waffen mit der Gefahr möglicher Umweltschäden sowie hohen Kosten. Zudem wehren sich die USA und ihre Verbündeten gegen den Vorschlag Russlands über die Erweiterung der Liste der verbotenen Substanzen, weil sie damit verschiedene Experimente durchführen.

Laut dem ständigen Vertreter Russlands bei der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW), Alexander Schulgin, wird in Nato-Zentren aktiv an der Erforschung verbotener Giftstoffe gearbeitet. Die USA haben bereits nach dem Beitritt zur Chemiewaffenkonvention C-Waffen bei Militäroperationen eingesetzt. Beispielsweise bombardierten die Amerikaner und Briten im November 2004 während der Erstürmung der irakischen Stadt Falludscha die Wohnviertel mit Brandstoffgeschossen. Zunächst dementierte das Pentagon diese Informationen, doch nachdem der Öffentlichkeit Bilder der Opfer mit starken Brandwunden gezeigt worden waren, mussten die Amerikaner sich outen.

Zudem befasste sich das US-Militär weiterhin mit der Entwicklung einer biologischen Massenvernichtungswaffe, obwohl die USA an einer Konvention für das Verbot dieser Art von Waffen teilnehmen. Entsprechende Studien und Experimente werden auch nahe der russischen Grenze durchgeführt.

Das Lugar-Forschungszentrum bei Tiflis ist nach Angaben des russischen Außenministeriums eine medizinische Forschungseinheit der US-Landstreitkräfte. Womit man sich in diesem Labor konkret befasst, ist nicht klar, doch Moskau ist sich sicher, dass die amerikanischen und georgischen Behörden versuchen, den wahren Inhalt und die Ausrichtung der Tätigkeit der US-Militärs, die besonders gefährliche Infektionserkrankungen erforschen, zu verheimlichen.

Laut dem russischen Sicherheitsrat errichteten die USA insgesamt mehr als 200 biologische Militärlabore in der ganzen Welt, darunter in der Ukraine, GUS-Ländern und Afghanistan, wo biologische Waffen der neuen Generation entwickelt werden. Für größte Beunruhigung sorgt die Tatsache, dass bei diesen Experimenten auch Menschen als Versuchskaninchen eingesetzt werden.

Gefährlicher Weltraum

1967 trat der Weltraumvertrag zwischen der Sowjetunion, den USA und Großbritannien in Kraft, wobei sich die Teilnehmerstaaten zum Verzicht auf die Stationierung von Atomwaffen und anderen Massenvernichtungswaffen im Weltall verpflichteten.

Doch die USA setzen in den vergangenen Jahren gleich mehrere Großprojekte zur Schaffung orbitaler Angriffssysteme wie „Rods from God“ um. Bei diesem Vorhaben werden Raumapparate mit fünf bis zehn Meter langen Wolframstäben in den Orbit gebracht. Beim Anflug auf ein Objekt bzw. eine Stadt werden sie auf die Erde abgeworfen. Ihnen kann man nicht ausweichen; die Stäbe können von keinem Raketenabwehrsystem abgefangen werden – sie entwickeln eine sehr hohe Geschwindigkeit, bis zu 10 Kilometer pro Sekunde. Die Zerstörungen auf der Erde bei einem solchen Angriff würden katastrophal und mit Nuklearexplosionen vergleichbar sein.

Die Amerikaner meinen es offenbar ernst mit der Militarisierung des Weltraums. Im August wird das vor kurzem ins Leben gerufene Weltraumkommando seine Arbeit aufnehmen, das im Weltall Aggressionen abwehren und die nationalen Interessen der USA schützen soll. Russland reagierte prompt darauf und erklärte, dass Washington Voraussetzungen für die Militarisierung des Weltraums schaffe. Im russischen Verteidigungsministerium hieß es früher, dass das Pentagon den Weltraum als potentiellen Kriegsschauplatz betrachtet und deshalb keine Verhandlungen zur Verhinderung der Waffenstationierung im Weltraum führen will.

Ein weiterer internationaler Vertrag, aus dem die USA aussteigen könnten, ist der Vertrag zum Verbot von Nuklearwaffentests. Die Amerikaner folgen hier einem Szenario wie beim INF-Vertrag. Die politische Führung Russlands schließt nicht aus, dass die USA demnächst auch den Austritt aus diesem Vertrag ankündigen.

Diese Besorgnisse entstanden nach der Erklärung des Pentagons, dass Russland angeblich Atomwaffen testet. Dabei wurden keine Details bzw. Beweise vorgelegt. Russland wurde unbegründet der Nichteinhaltung des Verbots für Atomwaffentests nach den so genannten „Null-Kapazitäten“ vorgeworfen.

Anscheinend schaffen die USA künstlich einen Anlass für den Ausstieg aus einem weiteren Vertrag, der die Sicherheit der ganzen Welt und das System der Abschreckung beeinflusst.

sputniknews


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