PKK-Ableger PYD ruft zum weltweiten Krieg gegen die Türkei auf

  30 Januar 2016    Gelesen: 1175
PKK-Ableger PYD ruft zum weltweiten Krieg gegen die Türkei auf
Die PYD, der syrische Ableger der terroristischen PKK, hat in einem Video westliche Sympathisanten zum weltweiten Terror gegen die Türkei aufgerufen. Bereits Anfang der Woche wurde deutlich, dass die PKK immer mehr eine internationale Söldnertruppe darstellt. Diesen Trend will die PYD nun offenbar vertiefen.
Wenige Tage, nachdem die türkischen Sicherheitsbehörden verlauten ließen, dass eine Identifikation getöteter PKK-Terroristen im Südosten der Türkei zutage gefördert habe, dass die in der kurdischen Bevölkerung zunehmend isolierte Terrororganisation immer mehr zu einer ausländischen Söldnerarmee werde, hat nun ein englisch sprechender mutmaßlicher Anhänger des syrischen PKK-Ablegers PYD/YPG Sympathisanten im Westen dazu aufgerufen, sich dem bewaffneten Kampf anzuschließen und Terroranschläge gegen den türkischen Staat zu verüben. Der Aufruf ist Teil eines Videos, das den offenbar selbst als westlicher Legionär der internationalen Einheit der PYD tätigen, mit einem Schal unkenntlich gemachten Mann neben mutmaßlichen Gleichgesinnten zeigt. „Greift die Institutionen des türkischen Staates auf der ganzen Welt an!“, fordert der Terrorist in der Aufnahme. „Kommt nach Kurdistan und schließt Euch den Truppen der YPJ (Fraueneinheit der YPG), YPS (neu formierte bewaffnete YPG-Einheit in der Türkei) und den Guerillas an.“

Die Türkei hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach ihre Besorgnis über die Verbindung zwischen der PYD und der terroristischen PKK und den möglichen Transfer von Waffen und Know-how zwischen beiden Gruppen zum Ausdruck gebracht. Aus diesem Grund hatte Premierminister Ahmet Davutoğlu auch im Vorfeld der Syrien-Gespräche wiederholt verdeutlicht, dass die Türkei die PYD nicht als legitime Vertretung der syrischen Kurden oder Partner im syrischen Friedensprozess betrachte. Auch Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu machte deutlich, dass sich die Türkei nicht mit einer Terrororganisation an einen Tisch setzen werde. Für die am Freitag in Genf beginnenden Gespräche hat der Syrien-Gesandte der Vereinten Nationen, Staffan de Mistura, eine provisorische Lösung gefunden, indem er Repräsentanten einer kurdischen Gruppe namens Syrische Demokratische Versammlung (SDA) anstelle der PYD eingeladen hat.

Die Russische Föderation als engster Verbündeter des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad, gegen den sich 2011 der bewaffnete Aufstand gerichtet hatte, aus dem ein Bürgerkrieg erwuchs, dessen Folgen erst den gesamten Nahen Osten, dann auch Europa ereilten, besteht hingegen darauf, auch die PYD einzuladen. „Ohne diese Partei, ohne diesen Teilnehmer können die Gespräche nicht zu der Lösung führen, die wir anstreben, nämlich einer definitiven politischen Lösung in Syrien“, hatte Russlands Außenminister Sergej Lawrow jüngst im Rahmen seiner jährlichen Hauptpressekonferenz betont. Die USA hatten sich lange gegenüber der PYD indifferent gezeigt. Im Unterschied zur PKK, die in den USA, der Türkei und der EU als terroristische Vereinigung angesehen wird, wurde die PYD sogar zeitweilig als wichtiger Verbündeter im Kampf gegen die Terrormiliz IS (Daesh) gesehen und sogar mit Waffen versorgt. Ankara hingegen beharrt darauf, dass es keine Unterscheidung zwischen „guten“ und „bösen“ Terroristen geben könne und dürfe.

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