Menschenrechtsorganisation wirft Schiiten-Milizen im Irak schwere Verbrechen vor

  01 Februar 2016    Gelesen: 1038
Menschenrechtsorganisation wirft Schiiten-Milizen im Irak schwere Verbrechen vor
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat schiitischen Milizen im Irak schwere Menschenrechtsverletzungen bis hin zu möglichen Kriegsverbrechen vorgeworfen. Paramilitärische Einheiten hätten offenbar als Vergeltung für Angriffe der sunnitischen Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) Sunniten angegriffen, erklärte HRW am Sonntag.
Die Organisation bezog sich auf Vorfälle nach einer IS-Attacke auf die Stadt Mukdadijah nordöstliche von Bagdad am 11. Januar. Danach hätten schiitische Paramilitärs "mindestens ein Dutzend Menschen getötet und vielleicht zahlreiche mehr", erklärte HRW. Häuser und Moscheen von Sunniten seien angegriffen und zerstört worden.

Tötungen von Zivilisten und ungerechtfertigte Zerstörungen von Privateigentum in bewaffneten Konflikten seien "ernste Verletzungen des internationalen Menschenrechts" und könnten Kriegsverbrechen sein, erklärte Joe Stork, stellvertreternder Nahost-Direktor bei HRW.

Schiiten-Milizen sahen sich in der Vergangenheit bereits mehrfach mit Vorwürfen konfrontiert, im Kampf gegen den IS schwere Verbrechen wie Massenhinrichtungen, Entführungen und mutwillige Zerstörungen begangen zu haben. Bagdad setzt seit 2014 auf die Hilfe der Milizen im Kampf gegen den sunnitischen IS, der weite Gebiete nördlich und westlich der irakischen Hauptstadt kontrolliert.

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