Abheben kann diese Boeing 747 nicht mehr. Wer sie besichtigen will, muss schon abtauchen: gute 20 Meter tief, im Meer nördlich von Bahrain. Dort entsteht gerade der größte Unterwasserthemenpark der Welt, wie die Macher von "Dive Bahrain" sagen.
100.000 Quadratmeter groß soll diese Attraktion werden, deren Ziel den Angaben der Initiatoren zufolge die Wiederbelebung und der Erhalt der lokalen Meeresumgebung ist. Seit dem 7. September ist ein erster Teil für die Öffentlichkeit zugänglich. Eröffnet hat ihn Zayed bin Rashid Al Zayani, Bahrains Minister für Industrie und Tourismus.
Herzstück des Meeresparks ist ein ausrangiertes Flugzeug, das bereits im Juni versenkt wurde - es soll das größte sein, das jemals als künstliches Riff genutzt wurde. Die 70 Meter lange Boeing 747 dient darüber hinaus freilich als Blickfang. Wo sich Passagiere einst mutmaßlich über zu wenig Beinfreiheit beklagten, ist nun genug Platz für kräftige Beinschläge mit Taucherflossen. Während früher Wolken am Fenster vorbeizogen, sind es nun Fische.
Trend zum ungewöhnlichen Taucherspot
Die Organisatoren wollen Meeresforschern laut einer Mitteilung Informationen und Daten aus dem Projekt zur Verfügung stellen und damit auch die Aufmerksamkeit auf die Relevanz von Naturschutz lenken. Das "umweltfreundliche Projekt" soll an die Geschichte des Königreichs Bahrain erinnern, die "stark vom Meer beeinflusst" sei. Teil des Unterwasserparks sollen noch weitere Attraktionen sein, etwa die Replik eines Perlenhändlerhauses.
Um die Taucher unter Wasser keiner Gefahr auszusetzen, haben Profis alle Attraktionen auf ihre Sicherheit überprüft. Wer hinunter will, muss eine Tour bei einem zertifizierten Anbieter buchen.
Dass ausgediente Fluggeräte zu touristischen Zwecken auf dem Meeresgrund landen, liegt offenbar im Trend. Im Roten Meer, vor der Küste Jordaniens, können Interessierte zu einem versenkten Kampfhubschrauber abtauchen. Und in der türkischen Ägäis wurde kürzlich ein Airbus A330 versenkt, er soll Meeresbewohner wie Unterwassertouristen anlocken.
Quelle : spiegel.de
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