Zum Auftakt des bundesweiten Klimastreiks haben Aktivisten in mehreren Städten den Autoverkehr mit Blockaden und Fahrraddemonstrationen gestört. In Frankfurt am Main besetzten Menschen nach Angaben der Polizei an zunächst drei Stellen Straßen. Die Beamten kündigten auf Twitter zugleich an, die Blockaden wegen der dadurch ausgelösten Unfallgefahren räumen zu lassen.
Auch aus Bremen meldete die Polizei eine Straßenbesetzung. Dort waren eine wichtige Kreuzung im Innenstadtbereich und damit auch eine Weserbrücke von mehr als hundert Menschen blockiert, der öffentliche Nahverkehr lief aber. Die Stimmung sei "friedlich", teilten die Beamten auf Twitter mit.
In Berlin versammelten sich am Morgen zahlreiche Fahrradfahrer zu einer Demonstrationsfahrt durch das westliche Stadtgebiet, was ebenfalls zu größeren Störungen im Berufsverkehr führte. Bundesweit wollen Hunderttausende Menschen in mehr als 500 Städten zu einem neuerlichen Klimastreik auf die Straßen gehen. In zahlreichen anderen Ländern finden an dem globalen Aktionstag Kundgebungen statt. Für die internationale Streikwoche, die heute beginnt, haben Aktivisten Proteste in mehr als 2600 Städten in fast 160 Staaten angekündigt.
Die vor allem von Schülern und Studenten getragene Bewegung Fridays for Future wird dabei in Deutschland erstmals in großem Stil von anderen Verbänden und Organisationen unterstützt. Darunter sind unter anderem die Gewerkschaft Verdi, die Evangelische Kirche sowie Kinderschutz-, Umwelt- und Hilfsorganisationen, Künstler oder auch Elternnetzwerke.
"Rückkehr der Klimakanzlerin?"
Parallel dazu planen andere Aktionsbündnisse und Gruppierungen wie die Bewegung Extinction Rebellion eigene Proteste. Sie hatte im Vorfeld bereits Straßenblockaden und andere Aktionen angekündigt, um ihre Forderung nach besserem Klimaschutz zu unterstreichen. In Berlin soll am Nachmittag das sogenannte Klimakabinett der Bundesregierung über Maßnahmen zu entscheiden.
Klimaaktivisten verschafften sich am Vormittag auch direkt vor dem Kanzleramt Gehör. Eine Gruppe von rund 30 bis 40 vor allem jungen Leuten rollte vor dem Zaun des Gebäudes ein großes Transparent aus, auf dem zu lesen war: "Rückkehr der Klimakanzlerin?" Sie skandierten unter anderem: "Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft raubt." Im Kanzleramt tagten die Spitzen der Koalition in einer Marathonsitzung, um eine Einigung auf eine Strategie für mehr Klimaziele zu erreichen.
Quelle: n-tv.de
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