Deutschland importiert immer weniger Rohöl

  21 September 2019    Gelesen: 708
Deutschland importiert immer weniger Rohöl

In Deutschland sinkt die Nachfrage nach Rohöl. Im vergangenen Jahr kauft die Bundesrepublik so wenig des fossilen Rohstoffs ein, wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Damit setzt sich ein Trend fort, der nach der Jahrtausendwende begonnen hat.

Deutschland hat im vergangenen Jahr so wenig Rohöl eingeführt wie nie seit der Wiedervereinigung. Gut 84,8 Millionen Tonnen des wichtigen Rohstoffs, der zum Beispiel zu Heizöl und Sprit verarbeitet wird, wurden 2018 aus dem Ausland eingekauft, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Damit sank die importierte Menge im dritten Jahr in Folge: 2016 waren es noch rund 91,8 Millionen Tonnen, 2017 knapp 90 Millionen Tonnen. Auf dem Niveau von 2017 lag die importierte Rohölmenge auch 1991, dem ersten vollen Jahr nach der deutschen Wiedervereinigung, wie die Wiesbadener Statistiker erläuterten. Am meisten Öl wurde in dem betrachteten Zeitraum im Jahr 2005 eingeführt: 114,5 Millionen Tonnen.

Der mit Abstand wichtigste Lieferant des Rohstoffs für Deutschland ist Russland. Mit rund 29,2 Millionen Tonnen bezog Deutschland 2018 gut ein Drittel seines Öls von dort. Aus Norwegen kamen knapp neun Prozent (rund 7,6 Mio Tonnen), aus Libyen rund 8,6 Prozent (rund 7,3 Mio Tonnen) der gesamten Importmenge.

Saudi-Arabien, das nach Angaben der Internationalen Energie-Agentur (IEA) der weltweit größte Erdölexporteur ist, hat Zahlen der Wiesbadener Behörde zufolge als Öllieferant für Deutschland stark an Bedeutung verloren. Im vergangenen Jahr bezog Europas größte Volkswirtschaft von dort gut 1,4 Millionen Tonnen Rohöl. Das waren gerade einmal 1,7 Prozent der gesamten Rohöleinfuhren.

Die Bedeutung des Erdöls nimmt für Deutschland seit Jahren ab, wie die Statistiker betonten. So ging der Verbrauch von Heizöl von 2005 bis 2016 zurück, auch die Verwendung von Benzin. Der Verbrauch von Diesel dagegen stieg in dem Zeitraum an. Gemessen wird der Verbrauch in Petajoule. Die privaten Haushalte in Deutschland verbrauchten 2016 laut Statistik 455 Petajoule fürs Heizen mit Öl und 1315 Petajoule fürs Autofahren mit Benzin und Diesel.

Quelle: n-tv.de


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