Olympiasiegerin Welte beendet überraschend ihre Karriere

  23 September 2019    Gelesen: 722
Olympiasiegerin Welte beendet überraschend ihre Karriere

Jahrelang fuhr sie im Duo mit Kristina Vogel, in London 2012 gewann Miriam Welte mit ihr Gold im Teamsprint: Doch in Tokio wird Welte nicht auf Medaillenjagd gehen, sie beendet ihre Karriere.

Bahnrad-Olympiasiegerin Miriam Welte hat knapp ein Jahr vor den Sommerspielen 2020 in Tokio überraschend ihr sofortiges Karriereende verkündet. "Die letzte Bereitschaft, komplett an die absoluten Grenzen ranzugehen, die ist einfach nicht mehr da", sagte die 32-Jährige der Zeitung "Rheinpfalz". Sie habe dies während der letzten Trainingsmaßnahmen gespürt. Eigentlich war erwartet worden, dass die frühere Teamsprintpartnerin von Kristina Vogel erst nach Olympia 2020 aufhört.

Welte traf die Entscheidung nach 13 sehr erfolgreichen Jahren im Hochleistungssport. Neben dem Olympia-Teamsprintgold vor sieben Jahren in London und Olympia-Bronze 2016 in Rio de Janeiro errang die Bahnsprintspezialistin aus Kaiserslautern sechs Weltmeistertitel und zahlreiche weitere internationale Medaillen, eine Reihe davon an der Seite der seit einem Trainingsunfall im Sommer 2018 querschnittsgelähmten Vogel.

Die Zeit mit Vogel sei "etwas sehr Besonderes gewesen, auch wenn wir Phasen hatten, in denen wir kämpften, auch miteinander", erzählte Welte. Das Erfolgsduo, nach dem Triumph in London als die Golden Girls bezeichnet, prägte eine Ära im deutschen Bahnradsport. "Wir haben uns zusammen den Arsch aufgerissen und alles getan, um am Ende auf dem Podium zu stehen. Wir waren zu einem Team zusammengeschweißt."

Welte verzichtet durch ihren Entschluss auch auf die Bahnrad-Heim-WM im nächsten Jahr in Berlin. "Ich habe immer gesagt, ich möchte den Zeitpunkt selbst entscheiden, nicht dass jemand für mich entscheidet." Eine Rolle spielte auch, dass nicht zweifelsfrei klar gewesen wäre, ob Welte einen Startplatz in Tokio erhält. "Mich ein Jahr zu quälen, um am Ende nur als Tourist oder gar nicht dabei zu sein, das kommt für mich nicht infrage", sagte sie.

spiegel


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