Juul ließ eine Anfrage zu dem Bericht zunächst unbeantwortet. Wie ein Justizsprecher gegenüber dem „Wall Street Journal“ mitteilte, könne er eine laufende Ermittlung weder bestätigen noch verneinen.
Die Firma aus San Francisco steht wegen zweifelhafter Methoden bei der Vermarktung ihrer E-Zigaretten an Jugendliche schon länger in der Kritik. Auch andere US-Behörden ermitteln gegen Juul.
E-Zigaretten sind in den USA mittlerweile sehr umstritten. Präsident Donald Trump kündigte bereits „sehr strenge“ Vorschriften an und bezeichnete die Nutzung von E-Zigaretten als „großes Problem“.
Nach aktuellen Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC sind in den USA inzwischen 530 Fälle von Lungenverletzungen nach dem Gebrauch von E-Zigaretten erfasst. Juul ist der führende Hersteller in den USA, der Tabakriese Altria (Marlboro) hält einen großen Anteil.
In Deutschland wurden Juul jüngst erhebliche Markteinschränkungen auferlegt. Laut einer einstweiligen Verfügung des Düsseldorfer Landgerichts ist der Firma vorerst untersagt, Kartuschen ohne Elektro-Symbol auf dem Plastikgehäuse in den Handel zu bringen. Eine zweite einstweilige Verfügung verbietet es Juul, Kartuschen zu vertreiben, bei denen der tatsächliche Nikotingehalt von dem auf der Packung angegebenen Wert um mehr als ein Milligramm abweicht.
In den Vereinigten Staaten mussten bereits acht Menschen wegen einer auf den E-Zigarettenkonsum zurückzuführenden Krankheit ihr Leben lassen. Zum ersten Vorfall war es am 23. August in Illinois gekommen. Die amerikanische Gesundheitsbehörde The Centers for Disease Control and Prevention (CDC) berichtete am 11. September von mehr als 380 Verdachtsfällen von mit Vaping im Zusammenhang stehenden Lungenerkrankungen in insgesamt 36 US-Bundesstaaten und auf den amerikanischen Jungferninseln. In vielen Staaten wurde es mit Rauchen gleichgestellt und überall untersagt, wo auch ein Rauchverbot gilt.
sm/sb
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