Der mutmaßliche Mörder von Göttingen ist möglicherweise in Elze bei Hildesheim einer Festnahme um Haaresbreite entgangen. Die Polizei hatte dort einer Polizeisprecherin zufolge nach Hinweisen des Bahnpersonals einen Zug gestoppt.
"Als die Beamten eintrafen, flüchtete die Person aus dem Zug", sagte die Sprecherin. "Die Suche dauert an." Der Gesuchte habe aus dem Zug entkommen können, nachdem ihn das Personal in einem Waggon eingeschlossen habe, berichtete die "Hildesheimer Allgemeine Zeitung". Demnach schlug der Mann eine Scheibe ein.
Wegen der Sperrung kam es im Bahnverkehr zu großen Verzögerungen. Die Deutsche Bahn schrieb auf ihrer Internetseite: "Aufgrund polizeilicher Ermittlungen im Bahnhof Elze sind der dortige Bahnhof und die Strecke zwischen Hannover beziehungsweise Hildesheim und Göttingen zurzeit gesperrt." Es komme zu starken Einschränkungen im Fernverkehr, insbesondere in Niedersachsen und Hessen. Beim privaten Bahnunternehmen Metronom gab es ebenfalls Behinderungen. Inzwischen ist der Bahnhof wieder freigegeben, die Züge rollen wieder.
Bluttat auf offener Straße
Seit Donnerstagmittag läuft in der Region eine Großfahndung nach dem 52-jährigen Frank Naaß. Die Polizei veröffentlichte mehrere Fotos und eine ausführliche Personenbeschreibung. Naaß wird verdächtigt, am Donnerstag in Göttingen eine 44-Jährige auf offener Straße attackiert und getötet zu haben. Vor seiner Flucht verletzte er zudem eine weitere Frau im Alter von 57 Jahren lebensgefährlich. Der Polizei zufolge waren Verdächtiger und Getötete "miteinander bekannt". Weitere Details nannten die Beamten unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.
Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge handelte es sich bei dem Todesopfer um die frühere Lebensgefährtin des Mannes, die sich kurz zuvor von ihm getrennt hatte. Die lebensgefährlich verletzte Frau war demnach eine Freundin des Opfers, die in der Auseinandersetzung zu Hilfe kommen wollte.
Die Polizei schaltete ein Hinweistelefon für Bürger frei. Unter der Telefonnummer 0551-4913000 können sachdienliche Hinweise gegeben werden. Parallel werde die Fahndung "mit hoher Intensität" weitergeführt, betonten die Beamten. Die Polizei warnte ausdrücklich davor, sich dem Gesuchten zu nähern oder Anhalter mitzunehmen, weil der Mann immer noch bewaffnet sein könnte.
Quelle: n-tv.de
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