Bisher war das erzkonservative Königreich eher für seine Verschlossenheit bekannt. Doch das soll sich nun ändern: Saudi-Arabien möchte sich für Urlauber öffnen und so Geld ins Land locken.
Das Land ist weitgehend von Ölexporten abhängig und sucht nach neuen Einkommensquellen. Die Entwicklung des Tourismus gehört zur „Vision 2030“, mit der Kronprinz Mohammed bin Salman einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Reformkurs eingeleitet hat.
Bis 2030 soll das Geschäft mit den Urlaubern zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Saudi-Arabien erhofft sich außerdem eine Million neue Arbeitsplätze in der Tourismusbranche.
Der Tourismus-Chef rechne mit Investitionen von rund 61 Milliarden Euro, um die fehlenden Infrastruktur aufzubauen. So sollen Inseln und Küstenorte am Roten Meer in Luxusbadeorte verwandelt werden. Al-Khatib warb für Saudi-Arabiens „Schätze“: In dem Land gebe es fünf UNESCO -Welterbestätten, eine lebendige Kultur und „atemberaubende“ Natur.
Der Nachrichtenagentur Reuters gegenüber betonte er, dass das Land „sehr, sehr sicher“ sei, trotz der Konflikte mit dem Iran und Rebellen aus dem benachbarten Bürgerkriegsland Jemen. Urlauber müssten auch keine Bedenken haben wegen streng-religiöser Verhaltensregeln, die der Staat zuletzt etwas gelockert hatte.
So könnten anders als früher auch unbegleitete Frauen ohne Einschränkungen ein Visum erhalten. Auch die Bekleidungsvorschriften für Urlauberinnen würden gelockert, angemessene Kleidung sei aber weiter geboten, auch an den öffentlichen Stränden. Alkohol bleibe aber weiterhin verboten.
Bereits 2017 hatte das Land angekündigt, erstmals Visa für Urlauber auszustellen. Ein entsprechendes System sei eingerichtet worden und werde „bald“ in Betrieb genommen, hieß es damals seitens der staatlichen Kommission für Tourismus und Kulturerbe in Riad. Allerdings blieb unklar, wann genau.
mk/ae
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