Damit reagieren Diplomaten auf die Äußerungen von Nick Carter, dem Chef des britischen Verteidigungsstabs, gegenüber „Daily Telegraph“, dass sein Land sich wegen angeblicher „ständiger Cyberattacken“ vonseiten Russlands und anderen Ländern täglich „in einem Krieg befindet“.
„Der Zweck solcher Aussagen ist klar. Es gibt keine wirklichen militärischen Bedrohungen, aber die Militär- und Verteidigungsverantwortlichen müssen ihre Existenz, ihre zunehmende Teilnahme am politischen Diskurs und ihre hohen Etatforderungen rechtfertigen. Deshalb werden ˏBedrohungenˊ erfunden, die traditionell nicht militärisch sind, die man aber als solche präsentieren möchte“, so der Sprecher der Botschaft in London.
Aus der Mitteilung heißt es außerdem, man sollte sich vielmehr anstrengen, die echten weltweiten Probleme, wie die Rolle neuer Informationstechnologien zwischen konkurrierenden Staaten, sachlich und professionell auf internationalen Plattformen zu erörtern.
„Allerdings gibt die Rhetorik des führenden britischen Militärbefehlshabers Anlass zur Sorge. Tatsächlich gibt er an, dass unter modernen Bedingungen die vertraute Grenze zwischen Krieg und Frieden aufgehoben wird und der General selbst sich ˏwie im Krieg fühltˊ, weil ˏder Wettbewerb zwischen den Weltmächten und der Ideenkampf zwischen Staaten und nichtstaatlichen Akteuren zunimmtˊ", so die Botschaft. Zudem werde behauptet, dass „Russland heute eine größere Gefahr darstellt als noch vor fünf Jahren".
Zuvor war berichtet worden, dass Großbritannien eine Einheit zur Bekämpfung von Cyber-Gefahren aufstellen wolle. Die neue Cyber-Operationseinheit, die sogenannte 6. Division, soll nicht nur auf Attacken in den sozialen Medien reagieren, sondern selbst ähnliche Offensiven „proaktiv“ gestalten.
Wie der Chef des britischen Heeres, Generalleutnant Ivan Jones, gegenüber der Zeitung „The Telegraph“ mitteilte, soll sie „über und unter der Schwelle des konventionellen Konflikts“ operieren, um „bösartigen Aktivitäten“ Russlands und Bedrohungen von technologisch fortgeschrittenen Terrorgruppen wie dem „Islamischen Staat“* (IS; auch Daesh) entgegenzuwirken.
Das russische Außenministerium erklärte seinerseits, Moskau fürchte sich nicht vor solchen Einheiten. Laut dem Direktor der Abteilung für neue Herausforderungen und Bedrohungen des Außenministeriums Russlands, Wladimir Tarabrin, weiß Russland sich zu schützen.
„Solche Berichte über verschiedene Arten von ‚Einheiten‘ sind rein propagandistischer Natur. Wenn die westlichen Länder echte Dialogabsichten haben, würden sie nicht Ankündigungen machen. Sollen sie dies mit ihrem Gewissen vereinbaren. Wir fürchten keine solchen ‚Einheiten‘, wir werden uns schützen“, betonte Tarabrin.
sputniknews
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