Topmanager müssen Credit Suisse verlassen

  01 Oktober 2019    Gelesen: 1889
Topmanager müssen Credit Suisse verlassen

Als bekannt wird, dass Spitzenmanager Khan die Credit Suisse verlässt und beim Konkurrenten UBS anheuert, klingeln bei einem ranghohen Mitarbeiter die Alarmglocken. Er veranlasst die Beschattung des Abtrünnigen. Die Affäre hat nun personelle Konsequenzen.

In der Affäre um die Überwachung des ehemaligen Credit-Suisse-Spitzenmanagers Iqbal Khan nehmen zwei hochrangige Mitarbeiter der Schweizer Großbank ihren Hut. Der Bank zufolge beauftragte am 29. August 2019, als die Anstellung von Khan beim Rivalen UBS bekannt wurde, der Chief Operating Officer (COO) den Head of Global Security Services mit der Überwachung. Beide traten mit sofortiger Wirkung zurück.

COO Pierre-Olivier Bouée habe die Verantwortung "für diese Angelegenheit" übernommen, teilte die Schweizer Großbank mit. Bouée habe ausgesagt, dass er die Überwachung von Khan angeordnet habe, um die Interessen der Bank zu schützen. Er habe dies seiner Aussage zufolge allein entschieden und weder mit dem CEO noch mit irgendeinem anderen Vorstand, dem Präsidenten des Verwaltungsrats oder dem Vorsitzenden des Audit Committee besprochen. Zum neuen COO hat die Credit Suisse James Walker ernannt.

Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam entlastete eine von der Bank bei der Anwaltskanzlei Homburger in Auftrag gegebene Untersuchung des Vorfalls. "Die Untersuchung von Homburger ergab keinen Hinweis darauf, dass der CEO die Überwachung von Iqbal Khan genehmigt oder von dieser vor dem 18. September 2019 gewusst hat, nachdem die Überwachung abgebrochen worden war", teilte die Credit Suisse mit.

Drei Verfolger waren Privatdetektive

Im September hatten verschiedene Schweizer Medien berichtet, Khan und seine Frau seien in der Innenstadt von Zürich in ihrem Fahrzeug von drei Männern in einem zweiten Auto verfolgt worden. Nachdem Khan gestoppt und versucht habe, Aufnahmen von den Männern zu machen, hätten diese versucht, ihm sein Handy zu entreißen. Herannahende Passanten hätten dies aber verhindert. Die drei Verfolger seien später von der Polizei ermittelt und als Privatdetektive identifiziert worden, hieß es weiter.

Khan war bei Credit Suisse Chef der internationalen Vermögensverwaltung, ist zum 1. Oktober aber zur Konkurrentin UBS gewechselt, wo er Nachfolger von Ex-Commerzbank-Chef Martin Blessing als Co-Chef der Sparte Global Wealth Management ist. Anhaltspunkte dafür, dass Khan entgegen seinen vertraglichen Verpflichtungen versucht hätte, Mitarbeitende oder Kunden der Credit Suisse abzuwerben, seien nicht gefunden worden, so das Geldhaus.


Quelle: n-tv.de


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