Medizin-Nobelpreis 2019 geht an Zellforscher-Trio

  07 Oktober 2019    Gelesen: 659
  Medizin-Nobelpreis 2019 geht an Zellforscher-Trio

In Stockholm hat die Bekanntgabe der diesjährigen Nobelpreisträger begonnen. Für den Medizin-Nobelpreis steht die Entscheidung fest: Er geht an die Zellforscher William Kaelin (USA), Peter Ratcliffe (Großbritannien) und Gregg Semenza (USA). Dies teilt die Agentur dpa unter Verweis auf das Karolinska-Institut in Stockholm mit.

Damit sollen die Forscher für ihre Entdeckung molekularer Mechanismen ausgezeichnet werden, mit denen Zellen den Sauerstoffgehalt wahrnehmen und sich daran anpassen. Die Kenntnis dieser Mechanismen sei wichtig für die Behandlung zahlreicher Krankheiten, hieß es von der Nobeljury. Die Entdeckung habe den Weg freigemacht für vielversprechende Strategien etwa gegen Blutarmut, Krebs und viele andere Erkrankungen.

Die höchste Auszeichnung für Mediziner sei in diesem Jahr mit umgerechnet 830.000 Euro (etwa 9 Millionen Schwedische Kronen) dotiert.

Seit 1901 haben 216 Menschen den Medizin-Nobelpreis erhalten, darunter 12 Frauen. Der erste Preisträger war der deutsche Bakteriologe Emil Adolf von Behring. Er wurde für die Entdeckung einer Therapie gegen Diphtherie geehrt.

Im vergangenen Jahr erhielten der US-Amerikaner James Allison und der Japaner Tasuku Honjo den Preis für die Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs.

Zwei Literatur-Nobelpreise als Ausnahme

Mit dem Medizin-Preis ist der Nobelpreis-Reigen 2019 gestartet. Am Dienstag und Mittwoch sollen die Träger des Physik- und des Chemie-Preises benannt werden. Am Donnerstag folgt die Bekanntgabe der diesjährigen Literatur-Nobelpreisträger. In diesem Jahr werden ausnahmsweise zwei Autoren geehrt, da der Preis 2018 nach einem Skandal im Jurygremium nicht vergeben wurde.

Am Freitag wird öffentlich, wer den diesjährigen Friedensnobelpreis erhält. Die Verkündung der Preisträger endet am folgenden Montag, 14. Oktober, mit dem von der schwedischen Reichsbank gestifteten sogenannten Wirtschafts-Nobelpreis.

Die feierliche Vergabe aller Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

Alternative Nobelpreise verliehen

Bereits am 25. September waren die vier Träger der diesjährigen Alternativen Nobelpreise von der Right Livelihood Stiftung bekanntgegeben worden. Es sind die schwedische Schülerin Greta Thunberg, die Menschenrechtskämpferin Aminatu Haidar aus der Westsahara, die chinesische Frauenrechtlerin Guo Jianmei sowie der brasilianische Ureinwohner Davi Kopenawa.

pd/ap/dpa


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