Laut der Plattform, die dem Online-Riesen Amazon gehört, schauten sich insgesamt 2200 Personen das schockierende Video an. Allerdings schalteten sich nur fünf Menschen ein, als der Stream noch live war. Die live Übertragung dauerte demnach knapp 35 Minuten, das Video befand sich dann noch 30 Minuten auf der Webseite und wurde dann von der Plattform endlich gelöscht.
Der Besitzer des Kontos, auf dem der Angreifer von Halle seine Attacke live streamte, erstellte den Account vor etwa zwei Monaten.
Angriff in Halle
Am Mittwoch, dem 9. Oktober, versuchte ein bewaffneter Mann in Halle (Saale), in eine Synagoge einzudringen, um dort möglicherweise unter Dutzenden Gläubigen ein regelrechtes Massaker anzurichten. Mehr als 50 Menschen hielten sich zu dem Zeitpunkt in dem Gotteshaus auf und feierten das wichtigste jüdische Fest, Jom Kippur. Der Versuch des Täters scheiterte jedoch, woraufhin er vor der Synagoge und danach in einem nahelegenen Döner-Imbiss zwei Menschen erschossen und mindestens zwei weitere verletzt haben soll.
Bei dem festgenommenen Täter handelt es nach „Spiegel“-Informationen um den 27-jährigen Deutschen Stephan B. Seine Tat filmte er mit einer GoPro-Kamera, die er auf seinem Helm trug, und streamte das Verbrechen live auf der Gamer-Plattform Twitch. Der Täter stellte sich im Video als „Anon“ vor und verunglimpfte die Juden als „die Wurzel aller Probleme“ (darunter ihm zufolge Migration und Feminismus). Ausschnitte aus der Aufnahme, in denen Stephan B. versucht, in die Synagoge einzudringen, liegen Sputnik vor.
msch/ap
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